Verkehrspolitik Wuppertal ist keine Fahrradstadt

Betr.: Kritik an der Wuppertaler Verkehrspolitik

Mich beschäftigt seit einiger Zeit der Umgang zwischen den Menschen untereinander. Der Verkehrsunfall am 1. Oktober 2020 auf der Berliner Straße sollte ein Anlass sein, um über die Nutzung aller Verkehrswege in den Zentren unserer Stadt nachzudenken.

Nach meiner Meinung sind die überlasteten Straßen und die vollen Gehwege in der City kein Anlass, den Menschen zu suggerieren, „Wuppertal ist eine Fahrradstadt“. Das Gegenteil ist der Fall! Flächen für ein sicheres Radfahren sind nicht vorhanden. Der genannte tödliche Unfall muss endlich Anlass sein, in Wuppertal ein Konzept zu entwickeln, mit dem möglichst alle Verkehrsteilnehmer leben können.

Die Aussagen des Radfahrer-Verbandes zu dem schrecklichen Geschehen mit Todesfolge sind ungeheuerlich. Die Behauptung des Verbandes, dass der Radfahrer von einem „Lkw-Fahrer getötet wurde“, ist haltlos.

Insbesondere das aggressive Verhalten zwischen Auto- und Radfahrern ist durch eine zukunftsorientierte und transparente Verkehrspolitik zu ersetzen. Es geht darum, die jetzige Flickschusterei und die willkürliche Aufteilung der Straßenfläche mit Ver- und Gebotsschilden zu beenden.

Die vorhandenen Gehwege sind im Interesse der Seniorinnen und Senioren zweckbestimmend zu nutzen. Ältere und jüngere Menschen, Behinderte mit Rollstuhl beziehungsweise Rollator und Eltern mit Kinderwagen haben hier absoluten Vorrang! Ältere Radfahrer, die meinen jünger zu sein, Skater, Rollschuh- und Rollerfahrer haben auf den Bürgersteigen nichts zu suchen.

Mir ist bekannt, dass über eine Änderung der aufgezeigten Probleme nicht allein in Wuppertal entschieden wird. Der neu gewählte Stadtrat sollte sich aber in seiner Gesamtheit der Mammutaufgabe stellen und umweltfreundliche und bessere verkehrspolitische Regelungen erarbeiten.

Wenn der im Wahlkampf verkündete Aufbruch umgesetzt wird und die Aussage „ein Weiter-so gibt es nicht“ Wirklichkeit werden sollte, dann können wir in eine bessere Zukunft blicken.

Werner Foltin

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