Problem nach Portemonnaie-Verlust Dank an unbürokratisches Parkhaus-Team

Betr.: Polizeidienststelle Hofkamp

Freitag, den 2. Oktober 2020, wollte ich nach längerer Corona-bedingter „Abstinenz“ in Elberfeld shoppen gehen. Nachdem ich mich mit einer Wurst auf dem Markt gestärkt hatte, begann um 14 Uhr die Shoppingtour durch diverse Läden und Kaufhäuser, inklusive Anproben et cetera.

Zum Schluss landete ich mit einigen Taschen bepackt bei Ernstings Familiy und fand einen netten Pulli, den ich in der Ankleide anprobierte. Er passte gut und ich wollte ihn kaufen. Ich zog mich wieder an, packte meine Siebensachen und setzte meine Maske und meine Brille auf.

Anscheinend ist mir dabei mein Portemonnaie aus der Handtasche gerutscht, was ich leider nicht bemerkte. Es fiel mir erst auf, als ich zahlen wollte. Zuerst dachte ich, ich hätte es bei meinem Einkauf davor verloren oder liegen lassen und rannte dahin. Leider war es aber nicht dort gefunden worden. Ich rannte wieder zu Ernstings Familiy und dort hatte man inzwischen mein Portemonnaie gefunden, leider ausgeräumt. Es fehlte das Bargeld – aber noch schlimmer, sämtliche Scheckkarten von mir und meinem kranken Mann waren weg!

Ziemlich aufgeregt rannte ich zur Polizeidienststelle am Hofkamp und erstattete eine Diebstahlsanzeige. Der junge Beamte gab mir, da ich kein Handy dabei hatte, eine Telefonnummer zum Sperren meiner Konten und ließ mich vom Diensttelefon aus anrufen und nahm die Anzeige auf. Ich konnte wenigstens dann ein Konto sperren lassen, da ich zufällig noch einen Kontoauszug dabei hatte, von den anderen Konten hatte ich natürlich die langen IBAN-Nummern nicht im Kopf und ich sah mich schon sehr erschrocken um etliche Euro erleichtert!

Nun kam das nächste Problem: Ich stand also Freitag Abend gegen 17.30 Uhr auf der Polizeiwache ziemlich aufgelöst mit meinen Einkäufen ohne einen Cent und ohne Möglichkeit, zu der Zeit irgendwie an Geld zu kommen. In meiner Not fragte ich den Beamten, ob er mir vielleicht 10 Euro leihen könnte, damit ich mein Auto aus dem Parkhaus in der Hofaue holen könne.

Er lehnte das sofort ab, als Beamter dürfe er das nicht. Ich bettelte ihn in meiner Verzweiflung an, ob er oder einer seiner Kolleg/innen mir privat etwas Geld leihen könnte für das Parkhaus, aber sie meinten süffisant, ich solle zur Sparkasse gehen und sie hätten mir mit der Aufnahme der Anzeige schon genug geholfen. Aber die Sparkassen haben Freitag Abend um diese Zeit geschlossen.

Als ich dann sagte, es hieße doch „Polizei, dein Freund und Helfer“, und dass wir Bürger sie mit unseren Steuern finanzierten, um uns Hilfe zu leisten, schrie eine junge Beamtin, ob ich sie erpressen wolle.

Keiner der Beamten auf der Wache wollte mir weiterhelfen, eine Kaffeekasse hätten sie auch nicht, aus der sie mir etwas Geld geben könnten. Ich könne ja Familie oder Nachbarn anrufen. Nachbarn haben wir keine direkt, da wir ein Einfamilienhaus haben, mein Mann ist ein Pflegefall und mein Sohn lebt in Wiesbaden.

Was sollte ich also machen? Ich kann als ältere Person nicht zu Fuß bis Oberbarmen laufen. Verzweifelt ging ich zum Parkhaus und hoffte da auf Hilfe.

Es kam nach Klopfen und Schellen ein sehr hilfsbereiter netter Parkwächter, dem ich meine Not schilderte. Er rief sofort seinen Vorgesetzten an und man einigte sich darauf, auf die 5,50 Euro zu verzichten, die zwischenzeitlich angefallen waren, und ich konnte endlich nach Hause fahren. Dem netten Parkwächter und der Parkhausleitung möchte ich hiermit nochmals ausdrücklich für die unbürokratische Hilfe danken.

Dr. Barbara Remmel Gortat

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