Diskussion um Streiks im öffentlichen Dienst Äußerst unangemessen

Betr.: Rundschau-Kommentar vom 17. Oktober 2020

Sehr geehrter Herr Seitz,

bei Ihrer Kritik an der Kritik der Leser sollten Sie bitte bedenken: Was die Mitarbeiter in der Kranken- und Altenpflege sowie in den Gesundheitsämtern Außerordentliches in der Zeit der Corona-Pandemie leisten mussten und müssen, gilt bei weitem nicht für jeden Beschäftigten des öffentlichen Dienstes.

Im Gegenteil gelten in den meisten Arbeitsbereichen wohl dieselben coronabedingten Restriktionen für Arbeitnehmer des öffentlichen und des privaten Sektors. Deshalb halte auch ich die Forderung der Gewerkschaft „Ver.di“ von fast fünf Prozent Lohnsteigerung in einer Zeit, in der die Inflationsrate in einigen der letzten Monate sogar leicht negativ war, für äußerst unangemessen und sehe mich dabei durchaus nicht als unsolidarisch.

Man könnte eher umgekehrt fragen, wieso sich die Gewerkschaft so unsolidarisch zeigt und, statt ihre Forderung auf die Beschäftigten des Gesundheitswesen zu begrenzen, ihren satten „Schluck aus der Lohnpulle“ dem gesamten öffentlichen Dienst zugute kommen lassen will – auf Kosten der übrigen Bürger wohlgemerkt.

Ludger Zengerling

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