Sehr geehrte Frau Bundesministerin Dr. Reiche, ich bin Inhaber eines mittelständischen Solarunternehmens. Seit vielen Jahren plane und installiere ich gemeinsam mit meinem Team Photovoltaikanlagen für private und gewerbliche Kunden. Wir leisten damit nicht nur einen Beitrag zur Energiewende, sondern sichern auch qualifizierte Arbeitsplätze in unserer Region.
Mit großer Sorge verfolge ich jedoch Ihre jüngsten Aussagen zur Abschaffung der Einspeisevergütung. Für mich geht es dabei nicht um eine abstrakte politische Debatte, es geht um die wirtschaftliche Existenz meines Unternehmens und um die Zukunft meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Folgen Ihrer Worte sind schon jetzt spürbar: Kunden werden verunsichert, Projekte verschoben oder storniert. Sollte die Einspeisevergütung entfallen, würde zugleich die Mehrwertsteuerbefreiung wegfallen und unsere Anlagen würden über Nacht 19 Prozent teurer. Das Ergebnis wäre ein weiterer massiver Auftragsrückgang, mit allen Konsequenzen für Beschäftigung und Wertschöpfung.
In der Energiekrise 2022 hätten wir jede zusätzliche Kilowattstunde Solarstrom dringend gebraucht. Heute könnte ich mit meinem Unternehmen Solaranlagen bauen, die diesen Strom produzieren und uns unabhängiger machen.
Stattdessen bremst Ihre politische Rhetorik den Ausbau aus, bevor er richtig Fahrt aufnimmt. Ich frage Sie: Warum senden Sie Signale, die eine Branche schwächen, die Arbeitsplätze schafft, Kosten senkt und unser Land unabhängiger macht?
Wir brauchen Planungssicherheit, keine kurzatmigen politischen Vorstöße und einen klaren, geordneten Übergang, keinen abrupten Kahlschlag. Ich möchte mein Unternehmen weiterentwickeln, in neue Technologien investieren und meinen Mitarbeitern eine sichere Zukunft bieten.
Bitte tragen Sie dazu bei, dass dies nicht an kurzsichtigen Entscheidungen scheitert.
Vasilije Rabrenovic, Bergisch Land Energietechnik GmbH, Wuppertal
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