Leserbrief „Ist der Ruf erst ruiniert ...“

Betr.: Langerfeld-Trasse

 Ein Teil der geplanten Langerfeld-Trasse.

Ein Teil der geplanten Langerfeld-Trasse.

Foto: neue ufer wuppertal

Danke für Ihren Bericht über die Langerfeld-Trasse vom 14. Januar 2023.

Die Antwort der Stadtverwaltung auf Ihre Anfrage demonstriert einmal mehr die Selbstgefälligkeit dieser Institution. Dass Politik und Verwaltung das Projekt Langerfeld-Trasse „engagier“" verfolgten, wie sie nun behauptet, muss in den Ohren der Mitglieder des Vereins „neue ufer wuppertal“ wie blanker Hohn klingen, wenn man bedenkt, dass quasi keine der im August 2022 gemachten Zusagen von der Verwaltung eingehalten wurde. Dass sich diese angesichts der massiven Vorwürfe nicht öffentlich äußern möchte, ist ein gravierendes Indiz dafür, dass sie sich ihrer absolut desaströsen Leistung bewusst ist und es für diese keinerlei Rechtfertigung gibt.

Anscheinend besitzt die Leitungsebene des Verkehrsressorts unter ihrem seit Jahren in der Kritik stehenden Dezernenten Frank Meyer noch nicht einmal den bürgerlichen Anstand, sich für das unentschuldigte Fernbleiben des zugesagten Mitarbeiters nun in aller Form öffentlich zu entschuldigen. Dem Beobachter drängt sich ja schon seit langem der Eindruck auf, dass hier von oberster Stelle nach dem altbekannten Motto gehandelt wird: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert.“

Wo sind überhaupt die so eminent wichtigen Projekte, die es nicht zulassen, dass auch nur ein Plan (des Espenlaub-Quartiers) gezeichnet wird? Wie konnte es passieren, dass die Stadt vor weniger als einem halben Jahr dies allem Anschein noch für möglich hielt, nun aber ein solches Basic an einen externen Dienstleister vergeben will, Kosten für die hoch verschuldete Stadt sch...egal?

Es bedarf schon einer gehörigen Portion Arroganz und bürokratischer Abgehobenheit, ein Bürger-Projekt, das zudem eine nicht unwichtige Rolle für das „BUGA plus“-Konzept spielen soll, allen Zusagen zum Trotz als nicht wichtig genug einfach mal ein Jahr links liegen zu lassen und damit gerade die für das Fortkommen der Stadt engagiertesten Bürger zu vergrätzen.

Die Mitglieder der Wuppertalbewegung können aus ihren leidvollen Erfahrungen mit der Stadtverwaltung bekanntermaßen ein ähnliches Lied singen! Und dann stellen sich die Politiker verwundert und entsetzt über die grassierende Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit. Sie sollten die Gründe kennen.

Ludger Zengerling

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