Leserbrief „Warum Veränderung immer so negativ betrachten?“

Betr.: Diskussion über Böllerverbot

 Symbolbild.

Symbolbild.

Foto: Rundschau

Wäre es wirklich ein Schaden für die Gesellschaft, wenn Privatpersonen kein Feuerwerk mehr kaufen und zünden dürften? Könnte es nicht vielmehr ein riesiger Gewinn für die Gesellschaft sein, wenn sich man stattdessen öffentliche Feuerwerke aus professioneller Hand ansehen könnte, die deutlich effektvoller und fulminanter sind – eine wahre Lichtsymphonie statt unkoordinierter Einzelraketen?

Oder gern auch eine Lichtshow mit Drohnen? Daran könnten sich dann alle erfreuen, ohne Angst zu haben, von einem Böller getroffen zu werden, und die Tradition würde in angepasster Form auch weitergeführt. Apropos Tradition: Dass etwas seit 1506 besteht, ist für mich eher ein Grund zu fragen, ob es noch zeitgemäß ist. Vieles, was 1506 üblich war, weisen wir heute zu Recht entsetzt von uns.

Und dass „nur“ die 8.000 Menschen, die sich direkt beim Böllern verletzt haben oder gar getötet werden, davon beeinträchtigt sind, stimmt ja so auch nicht. Den Feinstaub atmen wir alle ein, der Müll liegt ewig in der Gegend herum, und von den Tieren (Haustieren und Wildtieren, wie Arndt Kretschmann zurecht sagt) will ich gar nicht erst sprechen. Nicht zu vergessen auch die ohnehin am Belastungslimit arbeitenden Krankenhäuser und Notaufnahmen.

Wir werden kurz- und mittelfristig sehr vieles verändern müssen – warum also Veränderung immer so negativ betrachten?

Stefanie Jacobs

● Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
● Zu den Rundschau-Leserbriefen: hier klicken!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort