Leserbrief „Rational gibt es keine Entschuldigung“

Betr.: Silvester-Feuerwerk, Leserbrief von Engelbert Baldzun

 Symbolbild.

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Foto: Rundschau

Hallo Herr Baldzun, interessant, was Sie unter den Begriffen „schön“ und „undemokratisch" verstehen.

Verbrannte Haut, zerfetzte Hände, abgerissene Finger. Jedes Jahr landen deutschlandweit etwa 8.000 Menschen in der Notaufnahme, weil sie sich beim Böllern selbst oder durch das Fehlverhalten anderer verletzt haben. Etwa ein Drittel der Menschen behält bleibende Schäden. Laut Umweltbundesamt werden dabei im Schnitt rund 2.050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, „was 13 Prozent der jährlich durch Holzfeuerungen und ca. einem Prozent der gesamt freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland entspricht“.

Während wir für unsere Haustiere Vorkehrungen treffen können und versuchen, sie vom Lärm abzuschirmen und abzulenken, sind die Enten im Parkteich, die Tauben in der Innenstadt und die Wildtiere in den Stadtparks dem Krach schutzlos ausgeliefert. In Dänemark zum Beispiel ist privates Feuerwerk verboten, auch in Griechenland oder Frankreich ist die Böllerei unüblich. Hier gibt es öffentlich organisierte Feuerwerke.

Sie müssen schon ziemlich schräg gepolt sein, wenn Sie das alles kaltlässt. Oder - und das ist fast schon zu entschuldigen - am Silvestertag unter dem massiven Einfluss von Alkohol stehen. Nur so lässt sich aus meiner Sicht erklären, warum die meisten Menschen um den 31. Dezember herum massenweise Raketen und Böller in die Luft jagen.

Rational gibt es für dieses Verhalten jedenfalls keine Entschuldigung. Denn die Böllerparade bedeutet gesamtgesellschaftlich eine ökologische wie ökonomische Katastrophe.

Arndt Kretschmann

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