Leserbrief „Wo wäre dieser zentrale Punkt?“

Betr.: Silvesterfeuerwerk

 Das Feuerwerk in Elberfeld.

Das Feuerwerk in Elberfeld.

Foto: Christoph Petersen

Mein Kommentar: Zentralfeuerwerk und Böllerverbot, bitte nicht! Silvesternacht, Jahreswechsel, fast jeder bleibt bis Mitternacht wach, unzählige Feiern im Kreise von Familie mit Kindern, mit Freunden oder Nachbarn. Alle warten in der letzten Nacht des Jahres auf Mitternacht, um anzustoßen.

Für ganz viele Menschen gehört dazu, mit Feuerwerk auf die Straße zu gehen und das neue Jahr zu begrüßen. Man trifft dabei auf Nachbarn, die man schon kennt, oder auf Nachbarn, die man jetzt gerade kennenlernt. Es wird angestoßen, geredet, geknallt und es fliegen Raketen. Nach einiger Zeit geht man wieder ins Haus und lässt die Silvesternacht langsam in den Morgen ausklingen. So oder ähnlich ergeht es bei etwa 99 Prozent aller Menschen in Wuppertal an Silvester. Vielleicht ein Prozent übertreibt es vielleicht etwas.

Aber nur weil es immer eine kleine Minderheit gibt, die es etwas übertreibt oder die eben bewusst Schaden an fremden Eigentum oder Personen in Kauf nimmt, sollten nicht alle Feiernden als Raketen-Rowdys oder als Ballerköppe bezeichnet werden.

Ein im Kommentar gefordertes Verbot von Silvesterfeuerwerk würde langfristig einiges ändern. Es ginge kaum noch jemand um Mitternacht nach draußen. Es sei denn, um zu seinem Auto zu gehen, um dann eine halbe Stunde vor Mitternacht im Stau auf dem Weg zum zentralen Feuerwerk zu stehen, um dann mit 150.000 anderen Menschen das Feuerwerk am „Zentralen Punkt“ zu bestaunen.

Und wo wäre dieser zentrale Punkt? Im Stadion? In der Innenstadt? Gibt es einen zentralen Punkt in Wuppertal, den alle Wuppertaler von zu Hause sehen können? Wenn nicht, fahren dann alle öffentlichen Verkehrsmittel mit maximaler Kapazität? Werden dann von den Anhöhen rund um Wuppertal genügend geeignete Aussichtsplätze bereitgestellt?

Gibt es dann genügend Ordnungskräfte, um die vielen Konflikte um die besten Plätze zu schlichten und Schlimmeres zu verhindern? Da auch hier wieder Unverbesserliche alkoholisierte Autofahrer unterwegs sein würden, kontrolliert die Polizei in ausreichendem Maße? Und was ist dann mit den schlagartig verlassenen vielen Häusern und Wohnungen. Wer schützt hier vor den Horden der Einbrecher, die darauf warten, dass alle ihre Häuser verlassen?

Sehr geehrte Frau Vidovic, bevor Sie vielen zig Tausenden erwachsenen und mündigen Menschen in Wuppertal eine lieb gewonnene Tradition wegnehmen möchten, nur weil es einige wenige übertreiben, bedenken Sie bitte die Konsequenzen auch Ihrer Vorschläge. Wuppertal ist nicht Berlin oder Düsseldorf oder auch Köln, obwohl die Ursachen auch hier bei uns im Tal vorhanden sind.

Mit besten Grüßen zum neuen Jahr,

Frank Müller

● Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
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