Leserbrief „Verbote sind Einschränkungen der Freiheit“

Betr.: Ruf nach Böllerverbot

Symbolbild.

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Foto: Rundschau

Alle Jahre wieder der Ruf nach dem „Böllerverbot“. Feuerwerk mag man oder auch nicht und man kann dieses Thema wie fast alle sehr kontrovers diskutieren.

Allerdings muss ich alle warnen, die sofort nach Verboten schreien. Verbote, so gut sie auch scheinen mögen, ob zum Schutz von Menschen, Tieren oder ganz allgemein der Umwelt, sind Einschränkungen der Freiheit.

Wenn sich also jemand die Hände mit Böllern wegsprengen will, dann muss er das tun dürfen, so irrsinnig das auch sein mag. Aber das ist eben auch Freiheit. Aktionen wie „horizontales“ Feuerwerk (Extrembeispiel Berlin) sind eh bereits verboten, da es sich um eine mutwillige Gefährdung Dritter handelt. Und der sachgemäße Umgang mit Feuerwerk, steht auf jeder Verpackung (sollte zumindest).

Nahezu alles, in Deutschland, ist bereits per Gesetz geregelt und Verbote gibt es genug. Was würde ein Verbot des Verkaufs von Feuerwerkskörpern oder gar von Feuerwerk komplett, bringen? Würde es Idioten davon abhalten, sich „Polenböller“ illegal zu beschaffen? In den vergangenen Jahren gab es ein Verkaufsverbot aufgrund von Corona-Beschränkungen, doch auch dann wurde fleißig geböllert.

Und wer sollte zusätzliche Verbote auch durchsetzen? Die Polizei und das Ordnungsamt sind jetzt schon völlig überfordert mit den täglichen, kriminellen Taten unser lieben Mitbürger. Oder brauchen wir wieder eine Organisation wie „Stasi“ oder „Gestapo“? Die haben in der Vergangenheit für Ordnung gesorgt. Doch kann man wohl kaum sagen, dass die Menschen, in der DDR oder im „Dritten Reich“ frei waren.

Mit Verboten werden nicht nur die „Anderen“ beschränkt, sondern auch man selbst. Wir sollen uns lieber fragen, wer die Leute sind, die sich nicht an Regeln halten, die zum Schutz anderer sind. Und wir sollten auch fragen warum sie dies tun und was wir versäumt haben.

Eckhard Rinke

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