Gewerbegebiet oder Maßregelvollzug an der Parkstraße? Provinzgroteske in Ronsdorf

Betr.: Forensik-Standortdebatte

Seit Wochen rebelliert eine Gruppe beratungsresistenter Ronsdorfer gegen eine Forensik an der Parkstraße. Inzwischen nimmt die Debatte groteske Züge an.

Ehedem wird die Auseinandersetzung vor allem von Marcel Hafke, Alexander Schmidt und Dorothea Glauner (alle FDP) befeuert. Die FDP trudelt mit geringer Zustimmung auf die Kommunalwahl zu. In der Not greift diese FDP zu jedem Strohhalm. Hafke, Glauner und Schmidt wirken wie eine Kombination der Kassandra-Figur aus der Mythologie und dem Sandmann samt Traumsand: Bedeutungslos stehen die drei Genannten vor den Forensik-Plänen und schreien stumpf: „Wehe! Wehe! Wehe!" Zugleich streuen Sie den Ronsdorfern Traumsand in die Augen, der sie von einem Gewerbegebiet an der alten Standortverwaltung träumen lassen soll.

Das Gebaren der FDP-Politiker und der hysterischen Forensik-Gegner ist unseriös. Tatsache ist: An der alten Standortverwaltung wird es kein Gewerbegebiet geben. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich kein Investor ernsthaft für die alte Standortverwaltung interessiert. Selbst ein Verzicht auf eine Forensik an der Parkstraße brächte keinen Investor dazu, die alten Gebäude kostenintensiv abzureißen.

Zudem wird die neue Stadtautbahn in Ronsdorf das Gelände der Standortverwaltung hinter hohen Schallschutzmauern verbergen. Ein Gewerbegebiet an der alten Standortverwaltung hätte keine eigene Anbindung an die künftige Stadtautobahn. Es ist unredlich, den Ronsdorfern einzureden, ein Verzicht auf die Forensik brächte neues Gewerbe auf das Gelände der alten Standortverwaltung. In Wirklichkeit lautet die Alternative nämlich: Entweder Forensik oder ungenutzte Bauruinen.

Die realistischen Perspektiven auf neue Arbeitsplätze nahe Ronsdorf schaffen zudem CDU und Grüne mit dem Volkswirt Uwe Schneidewind: Neue Gewerbeansiedlungen wird es in den künftigen Industriegebieten Linde 2 und Blombach Süd geben. Diese Flächen liegen nahe genug an Ronsdorf und der Autobahn A1.

Im direkten Vergleich scheint das Thema Gewerbeansiedlung bei dem Volkswirt Schneidewind besser aufgehoben zu sein als bei dem Versicherungsvertreter Hafke. Der Landtagsabgeordnete Hafke schafft es ja nicht einmal, das Handeln der Landesregierung, deren Entscheidungen er stützt, zu erklären. Billige Zustimmung in Ronsdorf scheint ihm wichtiger zu sein als verantwortungsvolle Politik, die den Maßregelvollzug weiterentwickelt.

Markus Magaschütz

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