Oberbürgermeister-Wahl Marcel Hafke ist der FDP-Kandidat

„Wuppertal kann mehr“ - unter diesem Motto tritt Marcel Hafke an, um Wuppertaler Oberbürgermeister zu werden. Der Landtagsabgeordneter und Wuppertaler FDP-Kreisvorsitzender ist am Freitag (24. April 2020) als Kandidat der Liberalen für die Wahl im September vorgestellt worden.

FDP-Chef Marcel Hafke will OB werden.

Foto: FDP-Landtagsfraktion NRW

„Wir brauchen einen Kandidaten, der in Wuppertal verwurzelt und auf Augenhöhe mit den anderen Bewerbern ist“, fasste der FDP-Bundestagsabgeordnete Manfred Todtenhausen als Mitglied der Findungskommission zusammen, was die Auswahl geprägt hatte. Dabei habe man sich mit vielen respektablen Namen beschäftigt, sei aber am Ende immer wieder zu der Überzeugung gelangt, dass der beste Mann aus den eigenen Reihen komme: Marcel Hafke. Man habe ihn dann davon überzeugen können, zu kandidieren. Todtenhausen: „Ansonsten gibt es ja nur linksorientierte Bewerber.“ Dagegen setze man jetzt einen Kandidaten aus der bürgerlichen Mitte.

Der 38-jährige Familienvater Hafke bringt 20 Jahre politische Erfahrung mit, ist seit 13 Jahren Parteivorsitzender in Wuppertal und seit zehn Jahren im Landtag. „Ich bin 20 Jahre jünger als die anderen Kandidaten und habe damit sicherlich eine andere Perspektive auf die Dinge“, so Hafke bei seiner Vorstellung. Durch die gute politische Vernetzung könne er für Wuppertal viel bewegen - so wie er das schon beim Stärkungspakt Kommunalfinanzen und der Auswahl Wuppertals als digitale Modellkommune getan habe. Angetrieben werde er von der Tatsache, dass die Stadt in vielen Rankings ganz hinten liege - zum Beispiel im Hinblick auf die Arbeitslosigkeit, die Stadtverschuldung, die Kaufkraftbindung oder Plätze in Kitas oder offenem Ganztag. Dagegen setzt er ein Ideenpaket, das Wuppertal wieder nach vorne bringen soll. Unter anderem mit mehr Gewerbesteuereinnahmen durch eine bessere und regional vernetzte Standortpolitik, die es trotz dreier SPD-Oberbürgermeister bisher auch im Bergischen Städtedreieck nicht gebe. Wuppertal solle zudem seine Gewerbeflächen klüger vergeben. „Speditionen und Logistik bringen wenig, wir könnten aber ein Gesundheitsstandort mit bundesweitem Modellcharakter werden.“ Dazu müsse man aber funktionierende Infrastruktur zum Beispiel im Hinblick auf Glasfaser-Anbindung haben. Hafke: „Jeder im Home-Office weiß, wie wichtig das ist.“

Weitere Hafke-Schwerpunkte sind die Bildung mit dem Versprechen, für mehr Kita- und Ganztagsplätze zu sorgen, die Mobilität („Wir müssen die verschiedenen Verkehrsarten miteinander vernetzen und bei jeder Sanierung das Fahrrad mitdenken“) und neue Konzepte für die Innenstädte. Hafke: „Die OB-Wahl wird keine Parteien-, sondern eine Personenwahl. Ich habe dabei den Vorteil dass ich an keine Kooperation oder Koalition gebunden bin. Ich mache mein Angebot unabhängig von Mehrheiten und biete die große Chance, ungebunden Politik zu machen und gute Ideen pragmatisch umzusetzen. Ich will gewinnen.“ Damit das gelingt, wolle er auch bei der Verwaltung nicht weiter den Rotstift ansetzen, sondern sie zu einem attraktiven Arbeitgeber machen. Deshalb müssten aus seiner Sicht Personalangelegenheiten auch wieder Chefsache im Rathaus werden. Dass man als FDP-Kandidat Erfolg haben könne, hätte sich beispielsweise in Jena gezeigt. Dort sei die Ausgangslage ähnlich gewesen und der Oberbürgermeister heute ein Liberaler.“ Der FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Schmidt gibt sich ähnlich optimistisch: „Früher haben wir oft Zählkandidaten aufgestellt. Diesmal setzen wir auf Sieg!“

Foto: Wuppertaler Rundschau

Ähnlich ambitioniert wie ihr OB-Kandidat geht auch die FDP selbst in die Kommunalwahl. Manfred Todtenhausen: „Zehn Prozent plus X sind das Ziel. Wie haben tolle Kandidaten auf der Reserveliste.“ Finanziell sieht sich die FDP dabei gerüstet. Hafke: „Als Partei der Wirtschaft sind wir exzellent aufgestellt und können uns einen Wahlkampf auf Augenhöhe leisten.