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Land gibt 347.800 Euro für inklusives Schauspielstudio in Wuppertal

Schauspiel Wuppertal : Land gibt 347.800 Euro für inklusives Schauspielstudio

Das Wuppertaler Schauspiel erhält vom Land NRW für sein „Inklusives Schauspielstudio“ im Rahmen des erstmals ausgeschriebenen Förderprogramms „Neue Wege“ 347.800 Euro. Weitere 260.000 Euro erhält die Oper für „Sound of the City“.

Das haben Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen hat mit Michael Schmitz-Aufterbeck (Sprecher der Ständigen Konferenz der Intendanten NRW) und Dr. Christian Esch (Direktor des NRW Kultursekretariats in Wuppertal und Vorsitzender der Jury bekannt gegeben. Mit insgesamt rund 9,2 Millionen Euro werden in der ersten Förderrunde 13 kommunale Theater und Orchester für in der Regel drei Jahre unterstützt. Die Mittel sollen die Stärkung und Ausbildung von besonderen Profilen und künstlerischer Qualität unterstützen.

Das Schauspiel Wuppertal eröffnet ein inklusives Schauspielstudio. Damit soll es Menschen mit Behinderung ermöglicht werden, sich im Bereich Schauspiel über drei Jahre intensiv zu qualifizieren. Talentierte, deren Handicap sie daran gehindert hat, an einer Schauspielschule aufgenommen zu werden oder denen bislang der Mut fehlte, sich zu bewerben, haben im inklusiven Schauspielstudio des Schauspiel Wuppertal nun die Möglichkeit, unter professionellen Bedingungen das Schauspielhandwerk zu erlernen und Bühnenerfahrungen zu sammeln.

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Neben Unterrichten in allen schauspielrelevanten Bereichen (etwa Sprecherziehung, Körpertraining, Szenenstudien, Gesang), werden die Teilnehmenden von Beginn an praxisorientiert arbeiten können und regelmäßig auf der Bühne stehen – gemeinsam mit den Schauspielerinnen und Schauspielern des Ensembles und mit Schauspiel-Studierenden. Ziel ist es, Menschen mit Handicap eine reelle Chance zu geben, im Anschluss an das inklusive Schauspielstudio professionell zu arbeiten.

„Ob überraschende Konzepte für die Verbindung von Theater und Stadt, nachhaltige inklusive Ausbildungsangebote oder die Verankerung einer völlig neuen Sparte: Die Vorhaben der Einrichtungen schaffen inspirierende Ansätze, mit denen sich die kommunalen Theater und Orchester in Nordrhein-Westfalen weiter profilieren. Künstlerische Exzellenz braucht Entwicklungsfreiräume: Ich freue mich, dass die Häuser mit der Profilförderung des Landes nun ‚Neue Wege‘ beschreiten können“, so Isabel Pfeiffer-Poensgen.

 Die Spielstätte von außen.
Die Spielstätte von außen. Foto: Uwe Schinkel

„Die Theater und Orchester im Land verfügen dank der im vergangenen Jahr eingeführten allgemeinen Basisförderung bereits über mehr wirtschaftliche Stabilität. Wir begrüßen darüber hinaus nun die profilbildende Förderung durch das Programm ‚Neue Wege‘. Mit den zweckgebundenen Fördergeldern ist es den Theatern und Orchestern nun möglich, mittels langfristiger Projekte einen Fokus auf einen ganz speziellen Aspekt zu setzen und damit das eigenständige Profil des Hauses noch mehr zu schärfen – dies wäre so über die Basisförderung nicht in gleicher Weise möglich“, erklärte Michael Schmitz-Aufterbeck (Intendant des Theaters Aachen).

„Ich bin beeindruckt vom großen Spektrum der Projektideen aus unseren theater- und orchestertragenden Mitgliedsstädten. Nach unserer ersten Auswahl und mit dem aussichtsreichen Start der ersten Etappe von ‚Neue Wege‘ werden wir als NRW Kultursekretariat auch weiter unsere kooperative Kraft und Expertise einbringen, um so einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterlandschaft in Nordrhein-Westfalen zu leisten“, sagte Christian Esch.

Der Auswahljury gehörten als externe Expertinnen und Experten Barbara Mundel (designierte Intendantin der Münchner Kammerspiele ab der Spielzeit 2020/21), Benedikt Stampa (designierter Intendant des Festspielhauses Baden-Baden ab der Spielzeit 2019/20) und Bettina Wagner-Bergelt (Intendanz und künstlerische Leitung des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch) an. Für die Förderer waren Dr. Hildegard Kaluza (Abteilungsleiterin Kultur im Ministerium für Kultur und Wissenschaft) und Dr. Christian Esch vertreten. Als Beisitzende nahmen Christina Stausberg für den Städtetag Nordrhein-Westfalen und Ralph Zinnikus für die Bezirksregierung Düsseldorf am Juryverfahren teil.

Im Zuge der „Stärkungsinitiative Kultur“ wächst der Kulturetat des Landes bis 2022 von 200 auf 300 Millionen Euro an. Das Förderprogramm „Neue Wege“ ist Teil der Neustrukturierung der Förderung für kommunale Theater und Orchester. Seit 2019 steht das Programm kommunalen Einrichtungen ergänzend zur 2018 vorgestellten Basisförderung zur Verfügung. Das Fördervolumen „Neue Wege“ wächst bis zum Jahr 2022 auf insgesamt zehn Millionen Euro jährlich an. Die Steuerung des Förderprogramms erfolgt durch das NRW Kultursekretariat (Wuppertal). Im Herbst 2019 wird das Programm erneut ausgeschrieben.