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Aus dem Tagebuch der Redaktion: Kneipen-Kultur

Aus dem Tagebuch der Redaktion : Kneipen-Kultur

Pressekonferenzen gehören zu unserem Alltag und werden eigentlich nur nach ihrem Informationsgehalt beurteilt. Aber manchmal haben sie auch einen gewissen Unterhaltungswert. Zwei der letztgenannten durfte ich in den vergangenen Wochen besuchen.

Erste Station war das "Neanderthal Museum" in Mettmann, wo ein Kooperationsvertrag zwischen dem dortigen Wildgehege und dem Wuppertaler Zoo unterzeichnet werden sollte. Als ich auf den Parkplatz fuhr, sah ich Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz samt Kurator André Stadtler flotten Schrittes in Richtung Wildgehege rennen. "Die Pressekonferenz findet im alten Museum statt", erklärte Fotografin Barbara Scheer. Lawrenz hätte es gesagt. Nichts wie hinterher. Angekommen versprach ein Blick durchs Fenster Kulinarisches, ein zweites Frühstück? Lawrenz stürmte auf den Eingang zu — verschlossen. Klingeln, keine Reaktion, nochmals klingeln. Endlich erschien ein dienstbarer Geist, der von einer Pressekonferenz nichts wusste und auf eine geschlossene schulische Veranstaltung verwies. Im Stechschritt zurück, Stadtler schien die Spur zu haben, raus aus dem Wald, rum ums neue Museum und rein in den Anbau. Die Wuppertaler sind auch da, schallte es uns entgegen. Zu früh gefreut, Kulturdezernent Matthias Nocke brauchte sogar noch ein wenig länger, um den Ort des Geschehens zu finden.

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Kontrastprogramm: Nur wenige Tage später ging es nach Barmen. Eingeladen hatte Schauspieler Uwe Dreysel, der das Konzept für seinen Soloabend präsentieren wollte. Und das auf eigenen Wunsch in einer ausgefallenen Location, die nichts mit dem üblichen Kulturbetrieb zu tun hatte. Die Wahl fiel auf eine ziemlich rustikale Eckkneipe.

Eine eher suboptimale Lösung: Draußen tobte der Verkehr auf der B7, drinnen der Karneval vom CD-Player. Untermalt zusätzlich vom Klicken der Billardkugeln, was die Verständigung nicht einfacher machte. Auch die Barhocker als Sitzgelegenheiten waren etwas ungewohnt für uns. Ungewohnt für die Bedienung war dagegen meine Bestellung: ein schlichtes Mineralwasser. Ein Pils wäre in ihren Augen offensichtlich gängiger gewesen ...