Kommentar zu den L419-Planungen auf Lichtscheid Was passiert vor dem Überflieger?

Wuppertal · Wer momentan nachmittags aus Barmen oder Elberfeld den Lichtscheider Überflieger ansteuert, traut seinen Augen nicht. Fast keine Staus, der Verkehr läuft flüssig. Zu früh freuen sollte man sich deshalb aber besser nicht, die Erklärung ist denkbar einfach: Es sind Sommerferien.

 Rundschau-Redakteur Jörn Koldehoff.

Rundschau-Redakteur Jörn Koldehoff.

Foto: Bettina Osswald

Anschließend kehren die Staus am Morgen und Nachmittag ganz sicher zurück. Die Bilder sind bekannt.

Blicken wir voraus: Die Parkstraße wird in einigen Jahren vierspurig als Verbindung zwischen A 46 beziehungsweise A 535 und A 1 ausgebaut. Das steht fest. Der Wunsch vieler Ronsdorfer, den Durchgangsverkehr in einem Tunnel verschwinden zu lassen, ist ebenso nachvollziehbar wie sinnvoll — er wird jedoch an den Kosten scheitern.

Was also passiert, wenn täglich bis zu 100.000 Verkehrsteilnehmer und damit doppelt so viele wie bisher die Parkstraße nutzen? Vor allem: Was spielt sich dann an den neuralgischen Stellen direkt vor dem Überflieger ab? Dort, wo sich jetzt morgens und abends Staus bilden, weil die Rechtsabbiegerspuren (sowohl aus Ronsdorf nach Barmen als auch von Kapellen nach Barmen) derart überlastet sind, dass die L 419 blockiert wird und der Verkehr zum Erliegen kommt? Wohlgemerkt bei der bisherigen (!) Zahl der Pkw und Lkw.

Die entscheidende Frage lautet: Wie wollen Land beziehungsweise Stadt dieses Problem lösen? Durch weitere Abbiegespuren Richtung Barmen? Allerdings müsste zwangsläufig auch die Obere Lichtenplatzer Straße ausgebaut werden, denn sonst verlagert sich die Sache nur.

Die Antwort dürfte am Ende fast noch wichtiger sein als die nach einer (leider nicht realistischen) Tunnellösung: Schaffen die Verkehrsplaner es, das Nadelöhr zu weiten und damit auch den Verkehr aus und nach Ronsdorf zu beschleunigen, könnte der Stadtteil damit leben. Aber wirklich auch nur dann. Wir sind gespannt.

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