Kommentar zur Verkehrssituation am Loh Sperrung mit Nebenwirkungen

Wuppertal · „Wrumm!! Huuuup! Quiieetsch!“ – wer einen Comic zum Fehlverhalten im Straßenverkehr schreiben will, kann in den Vierteln rund um die Loher Brücke Inspiration finden. Hier saniert die Stadt grundlegend, weshalb die Brücke nun ein halbes Jahr lang für den Autoverkehr gesperrt ist.

Obwohl es hier nicht so aussieht: Es wird auch gearbeitet.

Obwohl es hier nicht so aussieht: Es wird auch gearbeitet.

Foto: kom

Fußverkehr kann noch den Bürgersteig auf der anderen Seite passieren – und ist da trotz der Enge zwischen Bau- und Brückenzaun sicherer denn je. Ganz anders aber sieht es zuweilen in der Umgebung aus.

Durch die vielen Mai-Feiertage ist es in den Straßen, die nun oft als Umleitung genutzt werden, mal so ruhig wie immer. An anderen Tagen aber knubbeln sich die Autos zu den Stoßzeiten oben auf der Rudolfstraße und dann im Wohngebiet rund um die Gronau- und Parsevalstraße herum, und auch auf der unteren Seite der inoffiziellen Umleitung über Farbmühle und Hünefeldstraße sind dann fast ununterbrochen Autos unterwegs.

In diesen Momenten scheint kaum jemand auf dem Schirm zu haben, dass auf den Straßen Tempo 30 gilt. Kaum einer wartet vor geparkten Autos, wie man es einst in der Fahrschule gelernt hat – bei Gegenverkehr auf einer engen Straße mit einem Hindernis auf der eigenen Seite. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, hat keine Chance und kann die Gronau- oder Hünefeldstraße nur mit viel Eile und etwas Restrisiko überqueren. Anwohnerinnen und Anwohner, die es wagen, bei der Parkplatzsuche weniger als 30 Kilometer pro Stunde zu fahren, werden mit extremem Auffahren drangsaliert, ständig hupt jemand. Wenn dann noch die Müllabfuhr ihren Job macht, wird es richtig wild.

Die Brücke muss nun einmal jetzt saniert werden, die Fördermittel stehen der Stadt nicht für immer zur Verfügung. Doch es gibt etwas, was alle tun können, die im Auto sitzen: sich entspannen. Die Verkehrsregeln beachten, auch wenn man gerade auf Umleitungen und -wegen unterwegs ist und gegen die ohnehin stets knappe Zeit kämpft, hat noch niemandem geschadet – ganz im Gegenteil.

Wenn irgendwo Tempo 30 gilt, hat das (meistens) einen guten Grund. Wenn auf meiner Seite ein Hindernis steht, sollte ich warten (vor allem vor rot-weiß leuchtenden Baken). Und wenn jemand nach einem Parkplatz sucht, macht es die Situation niemals besser, wenn der Hintermann so nah auffährt, dass er das Kennzeichen der Vorderfrau nicht mehr lesen kann.

Es ist eine Baustelle mit vielen und zum Teil heftigen Nebenwirkungen, das stimmt. Aber es heißt ja, dass es keine Wirkung ohne Nebenwirkung geben kann. Die Brücke ist so marode, sie muss jetzt repariert, oder, um im Bild zu bleibe: geheilt werden.

Übrigens ist das Schlimmste, was man der Gesundheit antun kann, zusätzlicher Stress. Das gilt jetzt mehr für Menschen als für Brücken, passt aber trotzdem zum Autoverkehr rund um die Baustelle. Die Übersetzung des tiefen Ein- und Ausatmens in Comicsprache: „Mmmhh.“