Kommentar zur Zukunft der GWG Ein Fass ohne Boden

Wuppertal · Ohne den Korruptionsskandal aus den 90er Jahren wäre alles anders. Wäre der Schuldenberg der GWG mindestens 150 Millionen Euro niedriger. Könnte man beispielsweise zusammen mit der Quartiersgesellschaft wichtige und sinnvolle Projekte entwickeln.

 Rundschau-Chefredakteur Hendrik Walder.

Rundschau-Chefredakteur Hendrik Walder.

Foto: Bettina Osswald

Hätte nicht Objekte verkaufen müssen, mit denen vernünftige Renditen zu erzielen waren. Könnte viel mehr in die Sanierung des Wohnbestandes stecken, den man einst für teures Geld von der Stadt erwerben musste.

Stattdessen waren die letzten zehn Jahre von "Restrukturierungsmaßnahmen" geprägt, um das Schlimmste zu verhindern. Personal wurde abgebaut, immer wieder Kosten minimiert und dennoch: Es reicht einfach nicht, die GWG bleibt ein Fass ohne Boden — selbst wenn Ende des Jahres endlich der Vertrag mit der Seniorenanlage am Springer Bach ausläuft, der alleine jährlich eine Million Euro kostete. Zumal zuletzt auch noch der "Trick" mit der Übertragung der Altenheime platzte, weil das Land Steuerschlupflöcher für Großinvestoren stopfte und im Streufeuer damit auch den innerstädtischen Deal torpedierte.

Nun also soll es mal wieder eine Unternehmensberatung richten. Nicht die erste, und nicht zum ersten Mal "PricewaterhouseCoopers". Sie hatten unter anderem schon 2001 vom damals knapp gescheiterten Verkauf der GWG abgeraten, und auch heute ist der Verkauf für den Kämmerer keine Option. Alleine schon, weil er zu wenig Geld brächte. Aber ein nochmaliger warmer Regen aus der Stadtkasse ist ebenso problematisch. Denn der städtische Haushalt hat wegen der Auflagen aus dem Stärkungspakt 2018 ausgeglichen zu sein. Die vom Kämmerer vehement geforderte Stärkung des Eigenkapitals alleine kann jedenfalls nicht die Lösung des Problems darstellen. Was das Unternehmen braucht, ist eigentlich eine Strategie. Die nicht aus Sparen bestehen kann — dieses Instrument ist ausgereizt!

Und so werden alle Beteiligten in den nächsten Monaten nach dem Ei des Columbus suchen. Wohl auch GWG-Geschäftsführer Oliver Zier. Allerdings war der bei der wichtigsten Pressekonferenz seines Unternehmens in den letzten Jahren privat verhindert. Sagte sein Aufsichtsratschef Slawig ...

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