SPD-Bundestagsabgeordneter Lindh mit Praxistag in der Klingelholl-Apotheke

Wuppertal / Berlin · Der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete hat sich am Mittwoch (15. November 2023) – und damit am landesweiten Protesttag der Apothekerinnen und Apotheker sowie Ärztinnen und Ärzte – in der Klingelholl-Apotheke in Wichlinghausen über die Lage und die Forderungen an die Gesundheitspolitik informiert.

 Nicht selten fehlt der Medikamenten.Nachschub, wissen Helge Lindh (li.) und Apotheker David Kudlek.

Nicht selten fehlt der Medikamenten.Nachschub, wissen Helge Lindh (li.) und Apotheker David Kudlek.

Foto: SPD

Die Klagen der Apotheker und Apotheker drehen sich neben einer angemessenen Vergütung der eigenen Arbeit vor allem um viele Folgen aktueller Gesetzesregelungen, die die Patientinnen und Patienten ausbaden müssten, erfuhr Lindh beim Einsatz bei Apotheker David Kudlek.

Dabei ginge vieles um Geld. Solle dem aktuellen akuten Medikamentenmangel abgeholfen werden, müsse sich die Produktion wieder deutlich nach Europa verlagern – aber dann würden die Produkte auch teurer. Das soll nun der Gesetzgeber mit den Krankenkassen regeln – nicht nur wie aktuell bereits für Kindermedizin. „In der Apotheke hängen heute unendlich lange Listen mit fehlenden Medikamenten, zum Beispiel Antibiotika oder gegen Diabetes. Da ist dringender Handlungsbedarf“, bestätigt Lindh.

Viel Aufwand für die Patientinnen und Patienten bedeute auch ein weiteres Sparmodell der Krankenkassen. „Derzeit zahlen die Kassen lediglich den gerade geringsten Preis, zu dem ein Medikament zu haben ist. Gibt es das nicht vorrätig, muss ich es bestellen, und die Patienten müssen wiederkommen, um es abzuholen. Da könnte der Gesetzgeber die Kassen anders in die Pflicht nehmen“, erklärte Kudlek dem Abgeordneten ein weiteres zentrales Anliegen.

Lindh erlebt die aktuelle Situation selbst als „herausfordernd für alle Seiten“ – etwa leere Medikamentenschubladen und Menschen, denen bei ihrer Krankheit zusätzliche Wege aufgebürdet würden. „Da müssen wir etwas tun“, weiß der Abgeordnete.

Die Forderung nach einer angemessenen Vergütung der Apotheken komme letztlich auch den hilfesuchenden Patienten zu Gute. Die Sätze seien seit elf Jahren nicht angehoben, zuletzt sogar bei der Abgabe von Packungen reduziert worden. „In diesem Jahr schließen darum besonders viele Apotheken. Das macht vor allem bei einer älter werdenden, dann auch weniger mobilen Gesellschaft die Wege länger und die Versorgung schwieriger“, erklärt Kudlek.

Helge Lindh will nach eigenen Angaben „all diese Sorgen aus Wuppertal in enger Abstimmung mit den Fachpolitikern“ seiner Fraktion bei den Beratungen im Bundestag bedenken. Er hat sich bei David Kudlek für ein Folgepraktikum angemeldet.

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