Finanzen Was kostet ein Girokonto? Wann sich ein Wechsel lohnt

Vielen Personen ist nicht bewusst, dass sie vermutlich zu viel Geld für ihr Girokonto bezahlen. Oftmals stammt das eigene Konto noch aus den Kindheits- oder Jugendzeiten und wurde seitdem nicht hinterfragt. Nach dem Motto „da hatte ich immer schon ein Konto“.

Alle Services sind gegeben.

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Dabei wird vergessen, dass häufig hohe Gebühren für Leistungen bezahlt werden, die man nicht in Anspruch nimmt und man mit einem Girokonto ohne Kosten gutes Geld sparen kann.

Was sollte ein Girokonto kosten?

Bei der Frage, wie viel ein Girokonto kosten sollte, kommt es insbesondere darauf an, ob es sich um ein Onlinekonto oder um ein Girokonto bei einer Filiale handelt. Während es bei Konten von Filialbanken unterschiedliche Kontoführungsgebühren gibt, von keinen bis zu 10 € oder mehr im Monat, sind Onlinebanken in der Regel kostenlos, sofern die Bedingungen der Bank eingehalten werden. Bei einem Girokonto kommen neben den Gebühren für die Kontoführung aber meistens noch weitere Kosten dazu. Zu den zusätzlichen Kosten gehören unter anderem die Gebühren für Kreditkarten oder sonstige Leistungen, wie insb. Bargeldeinzahlungen, einen Kontoauszug auf Papier, Transaktionen in Fremdwährung, Bargeldbezüge bei anderen Banken, ein negativer Kontostand, Verzugszinsen, Mahngebühren für zu spät beglichene Kreditkartenabrechnungen und viele mehr.

Wie teuer das Girokonto also sein sollte, hängt davon ab, welche Leistungen eine Kundin oder ein Kunde in Anspruch nehmen möchte. Eine Person, die lediglich ihren Lohn erhalten und am Automaten Bargeld abheben möchte, kann mit tieferen Kosten rechnen als jemand, der regelmäßig an den Bankschalter geht, sich eine spezielle Kreditkarte wünscht und ständig um die Welt reist. Den größten Unterschied in den Kosten macht der Punkt, ob sich die Kundin bzw. der Kunde eine Bank mit Filialen oder lediglich eine Onlinebank wünscht.

Wie viel Geld lässt sich mit einem Kontowechsel sparen?

Wer von einem klassischen Konto, das bei einer Sparkasse oder einer Volksbank geführt wird, zu einer Onlinebank wechselt, kann im Jahr bereits zwischen 50 € und 100 € sparen, je nachdem welche Kontoführungsgebühren verlangt werden. Die Sparsumme von 50 € bis 100 € bezieht sich dabei lediglich auf die Kontoführungsgebühren. Weitere Ersparnisse resultieren daraus, dass bei Onlinebanken auch Kreditkarten und andere Leistungen meistens wesentlich günstiger sind als bei klassischen Filialbanken.

Nehmen wir im folgenden Fallbeispiel an, dass der Kunde X ein Konto bei der Sparkasse führt und dort Kontogebühren von monatlich 5 € bezahlt. Pro Jahr ergibt das bereits 70 €. Für seine Kreditkarte bezahlt Kunde X 80 € im Jahr, der Sollzins für in Raten zurückbezahlte Schulden liegt bei 5 Prozent pro Jahr, bei einem offenen Saldo von durchschnittlich 1.000 über das ganze Jahr ergibt das weitere 50 €. Für die Papierrechnung seiner Kreditkarte bezahlt Kunde X pro Monat 2 €, also 24 € pro Jahr. Bargeldbezüge sind für Kunde X in ganz Deutschland kostenfrei und X genießt zudem eine persönliche Beratung in der Sparkasse. Mit seinem bisherigen Konto bezahlt Kunde X pro Jahr also 224 €.

Würde der Kunde X zu einer Onlinebank wechseln, wäre die Kontoführungsgebühr und die Kreditkarte gratis. Für die durchschnittlich 1000 € Schulden im Jahr auf der Kreditkarte bezahlt Kunde X mit 7 Prozent einen höheren Zins, nämlich 70 €. Der Bargeldbezug ist nicht überall kostenlos, X bezahlt dafür im Schnitt pro Jahr 30 €. Eine Papierrechnung und eine persönliche Beratung gibt es bei der Onlinebank nicht. Kunde X würde bei der Onlinebank damit pro Jahr 100 € bezahlen, weniger als die Hälfte als bei der Sparkasse.

Was sollte ich bei einer Onlinebank beachten?

Einerseits sind Onlinebanken wesentlich günstiger als Filialbanken. Die niedrigen Gebühren kommen aber auf Kosten des Services. In diesem Zusammenhang stellen Neobanken noch eine Steigerung dar, bei der das Konto nur über eine App verwaltet wird. Bei einer Onlinebank gibt es wenigstens meistens noch eine Hotline. Unabhängig davon, ob Online- oder Neobank, einen persönlichen Ansprechpartner gibt es nicht mehr. Zudem haben einige Online- und Neobanken höhere Gebühren, was Verzugszinsen, Mahnungen und Bargeldbezüge angeht. Man sollte daher sein Kundenverhalten analysieren und sich überlegen, welche Leistungen man braucht und welche nicht. Entsprechend lässt es sich ganz einfach ausrechnen, für welche Variante man sich entscheiden sollte.

Wann sich ein Wechsel auf jeden Fall lohnt

Wer nie oder kaum die Filiale seiner Bank besucht und praktisch nie mit seiner persönlichen Kundenbetreuerin, bzw. seinem persönlichen Kundenbetreuer spricht, sollte es in Erwägung ziehen, sein Konto zu einer Onlinebank zu wechseln. Andernfalls bezahlt man über die höheren Gebühren für Dienstleistungen, die man gar nicht in Anspruch nimmt. Wer allerdings den persönlichen Kontakt vor Ort in der Filiale braucht und schätzt, für den sind Online- und Neobanken nicht das richtige. Die niedrigen Kosten kommen auf Kosten des Services und schlussendlich erhält man das, wofür man bezahlt. Am Ende des Tages ist es eine Abwägung zwischen persönlichem Service oder eingesparten Gebühren.

Fazit

Online- und Neobanken sind im Trend und gewinnen seit einigen Jahren massiv an Zulauf. In erster Linie liegt das darin, dass diese neuartigen Banken über keine eigenen Kundenfilialen verfügen und dadurch Online- und Neobanken sind im Trend und gewinnen seit einigen Jahren massiv an Zulauf. In erster Linie liegt das darin, dass diese neuartigen Banken über keine eigenen Kundenfilialen verfügen und dadurch Kosten sparen. Die Ersparnisse geben die Online- und Neobanken ihren Kunden zum Beispiel in Form von tieferen Gebühren für die Kontoführung und für die Kreditkarte weiter. Da viele Leute ihr Konto bereits seit der Jugend besitzen, macht sich ein Großteil gar keine Gedanken darüber, welche Vorteile ein Kontowechsel bringen würde. Rechnet man sich aus, dass man schnell jedes Jahr Beträge im zwei- oder sogar im dreistelligen Bereich sparen kann, wird ein Wechsel von einer Filialbank zu einer Onlinebank allerdings attraktiver. Wer im Vorhinein sich mit seinem Nutzungsverhalten als Bankkundin bzw. als Bankkunde auseinandersetzt und die Gebührentabellen liest, hat das Potenzial, mit minimalem Aufwand jedes Jahr bares Geld zu sparen.