Gesundheit Sodbrennen – was tun? Von Hausmitteln bis Medikamente

Bei Sodbrennen tritt ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein auf, das durch aufsteigende Magensäure verursacht wird. Schon der Name deutet auf etwas Unangenehmes hin, denn das Wort „Sod“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „siedende Flüssigkeit“. Doch warum kommt es dazu? Und was können Betroffene gegen Sodbrennen tun?

Sodbrennen vorbeugen: Was beim Essen zu beachten ist

Wer oft an Sodbrennen leidet, bemerkt meist schnell einen Zusammenhang zwischen dem, was er zu sich nimmt und der Verstärkung des unangenehmen Brennens. Das kann zu einer starken Belastung werden. Das Wohlbefinden ist vor allem dann eingeschränkt, wenn die Beschwerden den Schlaf stören oder man Essen und Trinken nicht mehr richtig genießen kann.

Die gute Idee Nachricht ist jedoch: Wenn Sie Ihren Lebensstil entsprechend anpassen, können Sie Sodbrennen vorbeugen.

Allgemein gilt der Verzicht auf die folgenden Speisen und Getränke als hilfreich:

● fettes Essen
● scharfe Gewürze
● Zitrusfrüchte
● koffeinhaltige und kohlensäurehaltige Getränke

Daneben es gibt ein paar Lebensmittel, die selten Probleme machen. Dazu gehören unter anderem:

● säurearmes Obst wie Bananen oder Weintrauben
● Vollkornprodukte
● Kartoffeln
● Salate
● Fleisch und Fisch (mager)
● fettarme Milchprodukte
● gekochtes Gemüse
● stilles Wasser oder Tee

Es gibt allerdings keine Faustregel, was Sodbrennengeplagte vertragen und was nicht. Daher sollten Sie für sich herausfinden, welche Lebensmittel bei Ihnen das Sodbrennen auslösen beziehungsweise verstärken.

Was bei Sodbrennen noch helfen kann, ist das Vermeiden von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum, das Tragen lockerer Kleidung und das Weglassen von Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen.

Hausmittel: Was Sie bei akutem Sodbrennen tun können

Hausmittel können dabei helfen, das Brennen aus dem Magen zu lindern. Sie mildern die Symptome und reduzieren die Produktion von Magensäure. Bei Sodbrennen gelten folgende Maßnahmen als besonders hilfreich:

● eine Handvoll geschälte Mandeln gründlich kauen
● ein Teelöffel Natron aufgelöst in einem Glas Wasser trinken
● frischen Ingwer kauen oder Ingwertee trinken
● warmen Kamillen- oder Fencheltee nach den Mahlzeiten trinken
● ein Esslöffel Apfelessig in einem Glas Wasser vor den Mahlzeiten trinken
● mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einnehmen
● in der Nacht mit erhöhtem Oberkörper schlafen

Dabei ist aber zu beachten, dass nicht jedes Hausmittel gegen Sodbrennen bei jeder Person gleich gut wirkt. Auch hier hilf nur eines: ausprobieren!

Welche Medikamente helfen bei Sodbrennen?

Neben Hausmitteln und der richtigen Lebensmittelauswahl kann auch die Einnahme von Medikamenten Linderung verschaffen. Ohne ärztliches Rezept erhalten Sie in der Apotheke beispielsweise Antazida, die überschüssige Magensäure beseitigen.

Was sonst noch gegen Sodbrennen helfen kann, ist die Einnahme von pflanzlichen Medikamenten. Erhältlich sind die natürlichen Helfer meist in Form von Tees, Tropfen oder Lösungen – und das in der Regel rezeptfrei. Basis bilden beispielsweise Kamille, Kümmelfrüchte oder Ingwer, die eine beruhigende Wirkung auf den Magen haben.

Tritt das Sodbrennen immer wieder auf oder ist es besonders schwerwiegend, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt oder die Hausärztin. Er oder sie kann der Ursache auf den Grund gehen und Ihnen entsprechende Arzneimittel verschreiben. Dazu gehören:

● Protonenpumpenhemmer (reduzieren die Produktion der Magensäure)
● H2-Rezeptorblocker (verringern die Menge an Magensäure)

Wenn gar nichts mehr hilft, bleibt noch eine Anti-Reflux-Operation (Fundoplikatio). (1) Dabei soll verhindert werden, das künftig Magensäure in die Speiseröhre fließt, in dem der obere Teil des Magens wie eine Manschette um das untere Ende der Speiseröhre gelegt wird.

Warum kommt es eigentlich zu Sodbrennen?

Sodbrennen tritt auf, wenn Magensäure nach oben, teilweise bis in den Mund, aufsteigt. Das führt mitunter zu folgenden Symptomen:

● saures Aufstoßen
● brennendes Gefühl hinter dem Brustbein
● häufiges Räuspern und Heiserkeit aufgrund einer Reizung des Rachens und der Stimmbänder

Schuld ist ein Problem mit dem sogenannten Pförtner, dem Schließmuskel am Ende der Speiseröhre. Bei Sodbrennen funktioniert dieser Verschluss kurz vor der Magenöffnung meist nicht richtig. (2) Die Ursachen können mit einem ungesunden Lebensstil zusammenhängen. Dazu gehören

● Übergewicht
● Stress
● übermäßiger Konsum von Alkohol oder
● zu viele fettige, frittierte Speisen.

Darüber hinaus leiden vor allem Frauen während einer Schwangerschaft unter Sodbrennen, insbesondere im letzten Trimester. Schuld ist unter anderem der wachsende Uterus, der den Magen nach oben drückt und damit den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen schwächt. Aber auch die Hormone spielen eine Rolle: Der Progesteronspiegel steigt in Vorbereitung auf die Geburt, führt aber nicht nur zur Entspannung der Gebärmuttermuskulatur, sondern auch an anderen Stellen zu Muskelentspannungen, wie dem Pförtner.

Übrigens: Wer unter Sodbrennen leidet, sollte regelmäßig den Zahnarzt aufsuchen. Denn durch die Magensäure kann der Zahnschmelz angegriffen werden.

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(Quelle 1: Sodbrennen und Refluxkrankheit“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/sodbrennen-und-refluxkrankheit.html. Zugegriffen 9. März 2024.

Quelle 2: „Sodbrennen und Refluxkrankheit“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/sodbrennen-und-refluxkrankheit.html. Zugegriffen 9. März 2024.)

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