Tarifverhandlungen ver.di-Aktion vor dem Helios-Klinikum

Wuppertal · Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten des Helios Uniklinikums in Wuppertal für Donnerstag (18. März 2021) ab 12 Uhr zu einer einstündigen Kundgebung auf. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen.

 ver.di ruft zum Protest auf.

ver.di ruft zum Protest auf.

Foto: Christoph Petersen

Die Aktion steht unter dem Motto „Anerkennung und Wertschätzung: zerplatzt wie Seifenblasen“. „Mitten in der Pandemie verweigert der hoch profitable Krankenhauskonzern seinen Beschäftigten eine angemessene Tarifsteigerung“, so ver.di-Sekretärin Ina Oberländer. „Und noch schlimmer: Während alle Welt darüber redet, wie wichtig die Pflegekräfte sind, hat Helios die vereinbarte Pflegezulage gekündigt. Gerade jetzt ist das ein fatales Signal.“ Bundesweit verhandelt ver.di nach eigenen Angaben für rund 21.000 nicht-ärztliche Beschäftigte in 34 Helios-Kliniken über eine Neufassung des Konzerntarifvertrags. Dieser gilt auch am Standort Wuppertal.

„Helios will seine Klinikbeschäftigten nach fünf Monaten ohne jegliche Lohnerhöhung mit nur einem Prozent mehr Geld ab Juni abspeisen – das bedeutet nichts anderes als Reallohnverlust“, wertet Oberländer das Arbeitgeberangebot vom 25. Februar. Angesichts der „hoch qualifizierten Arbeit und der enormen Belastungen in den Krankenhäusern“ sei das bei Weitem nicht angemessen. „Wütend sind die Beschäftigten in Klinikum Wuppertal auch über den Plan der Helios-Spitze, die Pflegezulage für etliche Pflegepersonen zu halbieren.“ So wolle Helios die Zulage für Pflegekräfte in den Funktionsdiensten – also in OP, Anästhesie, Ambulanz, Bluttransfusionsdienst, Funktionsdiagnostik und Endoskopie – reduzieren und diese im Gegenzug auf Operations- und Anästhesie-Technische Assistenten (OTA/ATA) ausweiten. „Das Helios-Management versucht, die Beschäftigten gegeneinander auszuspielen. Das kommt in der Belegschaft gar nicht gut an.«“

Der zum Fresenius-Konzern gehörende Klinikbetreiber Helios könne sich Verbesserungen für seine Beschäftigten durchaus leisten, meint Oberländer. „2020 hat Helios einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von über 600 Millionen Euro eingefahren. Auch für 2021 erwartet das Unternehmen eine positive Entwicklung. Vor diesem Hintergrund ist es völlig unverständlich, dass Helios seinen Beschäftigten eine angemessene Lohnerhöhung verweigert.“ Sie verweist darauf, dass der Mutterkonzern Fresenius seine Dividendenausschüttung zum 28. Mal in Folge erhöhen will.

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