Chinesischer Pharmakonzern WuXi will in Wuppertal wachsen

Wuppertal · Der chinesische Pharmakonzern WuXi will die Zahl seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Wuppertal verdreifachen. Weitere Expansionsmöglichkeiten werden geprüft.

 OB Uwe Schneidewind (li.) und Chris Chen (CEO von WuXi Biologics).

OB Uwe Schneidewind (li.) und Chris Chen (CEO von WuXi Biologics).

Foto: WuXi

Vor eineinhalb Jahren ist das Unternehmen WuXi Biologics an den Standort Wuppertal gezogen. Für 150 Millionen Euro hatte WuXi eine Produktionsanlage der Bayer AG übernommen und sich mit einem langfristigen Vertrag auf dem Elberfelder Werksgelände eingemietet. Dort sind zunächst etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Bald sollen es um die 350 sein. Das Unternehmen will in Deutschland weiterwachsen. Auch Wuppertal komme für weitere Investitionen in Frage, heißt es.

Für ein gegenseitiges Kennenlernen und um die Interessenslage auszuloten, besuchten Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Vertreter der Wirtschaftsförderung Wuppertal das WuXi-Werk. Chris Chen (CEO von WuXi Biologics) und Benjamin Minow (Vize-Präsident und Geschäftsführer der deutschen Konzernsparte) stellten das Unternehmen vor. Anschließend besichtigte die Gruppe die Produktion, die 2023 in Betrieb genommen werden soll.

WuXi ist mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit eines der größten Unternehmen mit Open-Access-Technologieplattform für die Auftragsentwicklung und -herstellung von Biopharmazeutika. Über die Konzeptphase bis zur kommerziellen Herstellung in großer Menge ermöglicht WuXi Auftraggebern das Forschen, Entwickeln und die Herstellung von Arzneimitteln.

„Unsere Wirkstoffanlage in Wuppertal spielt eine wesentliche Rolle in unserer globalen Wachstumsstrategie bei WuXi Biologics. Gemeinsam mit unserer Anlage für Sterilabfüllung von Arzneimitteln in Leverkusen unterstützen wir den gesamten Herstellungsprozess von Arzneimitteln“, so Chen. Anfang 2020 hatte WuXi eine Produktionsanlage von Bayer in Leverkusen gekauft. Die Eröffnung des Werkes in Wuppertal ist die zweite Niederlassung in Deutschland.

Um langfristig expandieren zu können, sucht WuXi neue Möglichkeiten. Insbesondere die Labor- und Bürokapazitäten sollen deutlich ausgebaut werden. Auch Wuppertal käme dafür infrage. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind würde ein weiteres Investment durch WuXi Biologics begrüßen: „Das Unternehmen WuXi Biologics ist in den letzten Jahren zu einem führenden Wirkstoffhersteller für Pharmazeutika geworden und arbeitet mit den global führenden Pharmaunternehmen zusammen. Mit dem Engagement in Deutschland entstehen erhebliche Kapazitäten zur Wirkstoffproduktion in Deutschland und stärken damit auch den hiesigen Gesundheitsstandort. Bis zu 400 hochwertige Arbeitsplätze könnten geschaffen werden. Darüber hinaus passen die hohen Nachhaltigkeitsziele, die das Unternehmen verfolgt, optimal zur Ausrichtung des Wirtschaftsstandortes Wuppertal.“

 Gruppenfoto vor dem WuXi-Gebäude in Elberfeld.

Gruppenfoto vor dem WuXi-Gebäude in Elberfeld.

Foto: WuXi

Zum Beispiel hat WuXi mit dem Einzug bei Bayer ein ungenutztes Gebäude reaktiviert statt selbst neuzubauen. Zudem sollen Abwasser und Energieverbrauch, die bei der Produktion anfallen, soweit wie möglich gesenkt werden.

Die Investition von WuXi ist das bislang größte finanzielle Engagement eines chinesischen Unternehmens in Wuppertal. Gespräche über weitere Anmietungen laufen. Benjamin Minow, Geschäftsführer von WuXi Biologics Germany, zeigt sich positiv: „Wuppertal bietet hervorragende Voraussetzungen, um unsere Ziele umzusetzen. Wir wollen weiterwachsen und die Mitarbeiterzahl deutlich erhöhen und freuen uns über die großartige Unterstützung durch den Oberbürgermeister und die Wirtschaftsförderung.“

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