Bilanzpressekonferenz WSW rechnen mit Tariferhöhungen im 4. Quartal

Wuppertal · Trotz einer negativen Jahresbilanz mit einem Minus von 3,68 Millionen Euro sind die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Die Rahmenbedingungen blieben für das kommunale Unternehmen schwierig, hieß es auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch (8. Juni 2022).

 Die WSW-Zentrale an der Bromberger Straße.

Die WSW-Zentrale an der Bromberger Straße.

Foto: WSW/Stefan Tesche-Hasenbach

Das Konzernergebnis spiegele neben dem Ausgleich der Holding die Auswirkungen der Corona-Krise, insbesondere im Nahverkehr, wider. Das ÖPNV-Defizit vergrößerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Millionen Euro auf 66,7 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz 2021 der Unternehmensgruppe beträgt 968,3 Millionen Euro. Die Bilanzsumme liegt bei 1,3 Milliarden Euro, die Eigenkapitalquote beträgt 25,5 Prozent.

Während die WSW Energie & Wasser AG ihren Gewinn von 65,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 67,4 Millionen Euro steigern konnte, vergrößerte sich das Defizit der WSW mobil GmbH von 61,2 Millionen Euro in 2020 auf 66,7 Millionen Euro.

Im ÖPNV lagen die Fahrgastzahlen und Fahrgeldeinnahmen 2021 wie bereits im Vorjahr deutlich unter Vor-Corona-Niveau. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf gingen um 7,3 Prozent zurück. Die Anzahl der Fahrgäste ist mit insgesamt 58,8 Millionen gegenüber dem Vorjahr leicht um rund zwei Prozent gestiegen.

Die Corona-Krise wirkte sich auch in der Versorgung aus. Die Absatzmenge im Bereich Strom sank im Wuppertaler Netzgebiet von 1.342 Gigawattstunden im Vorjahr auf 1.245 Gigawattstunden in 2021. Bei der Gas- und Wärmelieferung gab es witterungsbedingt hingegen leichte Zuwächse. Der Gasabsatz lag mit 1.860 Gigawattstunden höher als 2020 (1.766 Gigawattstunden). Bei der Fernwärme stieg der Absatz von 368 Gigawattstunden auf 376 Gigawattstunden.

 Der WSW-Vorstandvorsitzende Markus Hilkenbach.

Der WSW-Vorstandvorsitzende Markus Hilkenbach.

Foto: WSW/Stefan Tesche-Hasenbach

„Wir wussten, dass 2021 ein schwieriges Jahr werden würde, und haben daher von vornherein mit einem negativen Ergebnis gerechnet. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnten wir aufgrund einer engen unterjährigen Steuerung am Ende in allen Einzelgesellschaften Ergebnisse über Plan erreichen“, kommentierte der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach die Kennzahlen des WSW-Konzerns für das abgelaufene Geschäftsjahr.

Hilkenbach sieht das Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt. Die WSW wollen seinen Angaben zufolge in Wuppertal Wegbereiter für Nachhaltigkeit und Digitalisierung in Versorgung und Mobilität sein. 2021 haben die WSW eine Dekarbonisierungs-Strategie verabschiedet mit dem Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden. Als digitaler Infrastrukturdienstleiter unterstützen die WSW die „Smart City“-Strategie der Stadt Wuppertal.

Sorgen bereitet den WSW die historisch einmalige Entwicklung der Energiepreise. Voraussichtlich im letzten Quartal 2022 sei auch in Wuppertal eine „Tarifanpassung“ bei allen Versorgungssparten unausweichlich. „Die Rahmenbedingungen durch Corona und den Ukraine-Krieg in Kombination mit den Herausforderungen im Bereich der Energie- und Mobilitätswende sind in der Tat eine große Aufgabe“, so Hilkenbach.

Dennoch sieht er optimistisch in die Zukunft: „Wir sind als WSW gut vorbereitet – 2022 planen wir mit einem positiven Konzernergebnis und konzentrieren uns auf die Weiterentwicklung der einzelnen Konzerngesellschaften.“

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