Erst vor drei Wochen stellte die Stadt Wuppertal auf dem Ölberg Sitzbänke auf zehn Parkplätze und löste damit Diskussionen aus. Die CDU in Elberfeld forderte den sofortigen Stopp, obwohl das Projekt am 31. Juli enden wird. In Vohwinkel geht die Debatte um Parkraum zwar in die nächste Runde, doch es dürfte ruhiger ablaufen als auf dem Ölberg.
Denn Sitzgelegenheiten zwischen parkenden Autos sind in der Kaiserstraße kein Novum. In den vergangenen Jahren gehörten Tische und Stühle direkt an der Straße zur gewohnten Ausstattung verschiedener Gastronomiebetriebe, das Eiscafé „La Luna“ betreibt aktuell eine Terrasse auf ehemaliger Parkfläche.
Die Sitzbänke sind die erste umgesetzte Maßnahme des Entwicklungskonzepts der Stadt Wuppertal, das Vohwinkel „zukunftssicher“ machen soll. Am Donnerstag lieferten zwei LKW die Sitzmöbel aus dem rund 160 Kilometer entfernten Bad Driburg an, wo sie vom Freizeitanlagenbauer „playparc“ konstruiert wurden.
Die Bänke sollen die kommenden fünf Jahre ganzjährig vor Ort stehen, können jedoch mit einem Gabelstapler umgestellt werden, falls das erwünscht ist. Die Projektinitiatoren der Stadt sind bemüht, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Bezirksbürgermeister Georg Brodmann (SPD) ist sich sicher, dass die Bänke in Vohwinkel „nicht so ein Aufregerthema wie auf dem Ölberg“ werden.
Von den Gesamtkosten in Höhe von 264.000 Euro zahlt die Stadt 52.800 Euro, der Rest wird über ein NRW-Förderprogramm finanziert. Im Gespräch mit Passanten befürworten viele die Bänke, doch nicht alle sind überzeugt. Anwohnerin Heike Helleken bezeichnet die Aktion etwa als „Geldverschwendung“ ...