Umwelt PCB-Belastung: „Grünkohl-Kampagne“ in Wuppertal gestartet

Wuppertal · In Wuppertal hat eine „Grünkohl-Kampagne“ begonnen: In Nächstebreck wurden an sechs vom Landesamt für Natur Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) fachlich ausgewählten Standorten spezielle Pflanzcontainer mit Grünkohl-Pflanzen aufgestellt. Der Grünkohl muss nun zirka 90 bis 100 Tage wachsen und soll dann Aufschlüsse über die PCB-Belastung in der Umgebung geben.

 Er soll detailgenaue Aufschlüsse geben.

Er soll detailgenaue Aufschlüsse geben.

Foto: Andrea Stöckel-Kowall

Das LANUV hatte bei mehreren Unternehmen im Land zunächst ein so genanntes Löwenzahl-Screening durchgeführt, nachdem zuvor bei einem Betrieb in Ennepetal eine erhöhte Belastung der Umgebung mit PCB festgestellt worden war. PCB kann bei der Produktion von Silikonkautschukprodukten unbeabsichtigt entstehen. In Wuppertal sind zwei Betriebe betroffen. Bei dem Unternehmen in Ronsdorf waren die Werte unkritisch. Bei dem Unternehmen in Nächstebreck lagen die Werte deutlich höher, hier hatte die Stadt im Juni vorsorglich eine Verzehrempfehlung für Blattgemüse herausgegeben. Mit der aktuellen Untersuchung soll genauer festgestellt werden, wie groß die Belastung in der Nachbarschaft des Unternehmens tatsächlich ist. Grünkohl eignet sich wegen seiner krausen Blattstruktur dafür besonders gut. Der Grünkohl wird im November geerntet, mit Ergebnissen wird für Anfang des kommenden Jahres gerechnet.

„Wir sind froh, dass das LANUV seine Untersuchungen sogar noch früher als geplant gestartet hat. Umso schneller bekommen wir die Ergebnisse der Grünkohl-Kampagne und können so den Menschen in Nächstebreck verlässliche Antworten liefern. Es gilt, dass die Nächstebrecker Firma unabhängig von der Untersuchung zugesichert hat, zum Jahreswechsel die Produktion so umzustellen, dass kein PCB mehr in die Umwelt gelangt. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Ronsdorfer Firma. Das ist wichtig für die Nachbarn beider Unternehmen“, so Umweltdezernent Frank Meyer. Die Stadt dankt allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich im Vorfeld bereit erklärt hatten, ihr Grundstück für die Grünkohl-Kampagne zur Verfügung zu stellen. Es war nicht möglich, überall einen Pflanzcontainer aufzustellen.

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