Kindertagesstätte statt Klinik

Wuppertal · In diesen Tagen werden Gaszähler entfernt und die Gasleitung verlegt. Der Abriss ist für Spätherbst vorgesehen. Geplant ist anschließend der Bau einer neuen Kindertagesstätte.

 Gegen den Abriss des 140 Jahre alten Krankenhaus-Gebäudes gab es Proteste, die jedoch wirkungslos blieben.

Gegen den Abriss des 140 Jahre alten Krankenhaus-Gebäudes gab es Proteste, die jedoch wirkungslos blieben.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Mit dem Bau hatte die Stadt Ronsdorf 1873 begonnen. Am 1. November 1875 wurde Einweihung gefeiert. Platz fanden zehn kranke und sechs alte Menschen. 1892 wurde das Krankenhaus erweitert und in der Nachbarschaft eine "Seuchenbracke", die ebenfalls leer steht, errichtet. Nach der Eingemeindung Ronsdorfs in die Stadt Wuppertal konzentrierte sich die Krankenbehandlung mehr und mehr in den städtischen Kliniken im Tal. Gunnar Bremer erblickte 1965 als letztes Kind das Licht der Staubenthaler und Ronsdorfer Welt.

Dann wurde die Geburtsstation geschlossen, am 30. Juni 1978 das gesamte Krankenhaus. Nach längerer Umbauphase wurde im März 1981 ein ambulantes Dialysezentrum in Betrieb genommen und in den 1990er Jahren geschlossen. Zuletzt wartete die Stadt noch das Auslaufen des letzten Mietvertrages ab, bevor die Haustür abgeschlossen wurde. Für immer, denn das Gebäudemanagement sprach von Baufälligkeit und unmöglicher Neunutzung. Auf den Verkauf des ehemaligen Krankenhauses verzichtet die Stadt, um den Fehlbedarf an Kita-Plätzen zu mildern.

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