Heckinghausen / Oberbarmen Rauenthaler Tunnel soll reaktiviert werden

Wuppertal · Der Rauenthaler Tunnel zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Remscheid-Lennep entspricht heute nicht mehr den Anforderungen des Zugverkehrs. Die Deutsche Bahn AG will ihn deshalb erneuern und die beiden eingleisigen Röhren zu einer zweigleisigen Tunnelröhre aufweiten. Derzeit befindet sich das Projekt im Planfeststellungsverfahren.

Blick auf das Westportal des Rauenthaler Tunnels (Archivbild).

Foto: DB Netz AG

Bereits 2013 und 2016 fanden erste Baugrunderkundungen, weitere Erkundungen des Tunnels sind für 2022 geplant. Die Hauptarbeiten möchte die DB von 2024 bis 2026 durchführen. Ab dem 31. Mai werden die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren bei der Stadt Wuppertal veröffentlicht. Die DB stellt interessierten Bürgerinnen und Bürgern das Projekt im Rahmen einer digitalen Infoveranstaltung vor – am 2. Juni 2021 von 18 bis 19:30 Uhr. Interessierte können sich online einwählen: hier klicken!

Der 265 Meter lange Rauenthaler Tunnel befindet sich auf dem Streckenabschnitt Wuppertal-Oberbarmen – Remscheid-Lennep. Er wurde 1889 im Rahmen der Neutrassierung im Bereich Heckinghausen errichtet. Er besteht aus zwei parallel verlaufenden, eingleisigen Röhren. „Die östliche Röhre ist aufgrund von Nass- und Hohlstellen sowie Rissen im Mauerwerk seit 2005 für den Zugverkehr gesperrt. Ziel der Erneuerung ist es, dass die Strecke vpn Wuppertal-Oberbarmen bis Opladen langfristig wieder zweigleisig befahren werden kann.

Für die Erneuerung muss der Tunnel voll gesperrt werden. Der Querschnitt des Tunnels wird mittels Lockerungssprengungen in Verbindung mit mechanischem Ausbruch aufgeweitet. Um die Bauzeit zu verkürzen, ist ein Vortrieb von beiden Seiten aus vorgesehen. Der Hauptvortrieb wird vom Südportal ausgehend in Richtung Westen realisiert, während vom Westportal aus der Gegenvortrieb durchgeführt wird. Der Gleisabstand im Tunnel wird laut Plan auf 4,5 Meter vergrößert.

Der Rauenthaler Tunnel ist Teil der Strecke Wuppertal-Oberbarmen – Remscheid-Lennep

Foto: DB Netz AG

„Weiterhin werden zwischen den Gleisen und der Tunnelinnenschale zwei durchgehende Fluchtwege hergestellt. In Kombination mit einer Fluchtwegbeschilderung entspricht der Tunnel damit den heutigen Sicherheitsanforderungen“, so die Bahn. Auch die Tunnelportale sowie die gesamte Gleisanlage innerhalb des Baufelds werden erneuert. Zudem sind Anpassungen an der Leit- und Sicherungstechnik geplant. Der künftig 270 Meter lange Tunnel wird im Rahmen der Erneuerung so dimensioniert, dass eine spätere Elektrifizierung dieses Streckenabschnitts möglich ist.“

Zu Beginn der Arbeiten werden demnach rund 5.000 Meter Schienen, 10.000 Tonnen Altschotter und 1.000 Tonnen Bahnschwellen zurückgebaut. Zudem fallen bei der Aufweitung des Tunnels etwa 35.000 Tonnen Fels und 10.000 Tonnen Mauerwerk als Ausbruchsmasse an. Für die Herstellung des neuen Bauwerks und für die damit zusammenhängenden Arbeiten werden insgesamt circa 12.000 Kubikmeter Beton und 1.300 Tonnen Stahl benötigt. Für die neue Gleisanlage werden etwa 5.000 Meter Schienen, 1.200 Tonnen Bahnschwellen sowie 5.000 Tonnen Gleisschotter eingebaut.

Schematische Darstellung der Aufweitung zweier Tunnelröhren zu einer Tunnelröhr.

Foto: DB Netz AG

„Durch die Erneuerung des Tunnels und die Veränderung der Trassierung besteht perspektivisch die Möglichkeit einer Geschwindigkeitserhöhung auf der Strecke. Auch eine Kapazitätssteigerung ist infolge der Zweigleisigkeit prognostizierbar“, heißt es. Dafür sind jedoch umfangreiche Anpassungen an der Leit- und Sicherungstechnik im Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen notwendig, die nicht Teil des Projekts sind.