„Er ist mit Ball einer intelligentesten Fußballer, die wir haben. Er hat viele Lösungen. Ich bin unheimlich schwer verliebt, wie gut er das macht“, lobt Trainer Sebastian Tyrala. „Levin ist noch lange nicht am Ende. In ihm schlummert ein unfassbares Talent. Körperlich kann er natürlich zulegen. Aber er hat eine extreme Entwicklung, verteidigt super, ist mit Ball überragend. Es war eine überragende Verpflichtung. Ich hoffe, der Weg geht weiter.“ Schließlich soll der 22-Jährige, Zustimmung vorausgesetzt, in der kommenden Saison eine „feste Rolle“ im Team einnehmen.
Müller hatte sich nach eigenen Angaben in seiner Regionalliga-Premierensaison zum Ziel gesetzt, „Luft zu schnuppern. Mir wurde das Vertrauen geschenkt, ich konnte selbstbewusst auftauchen. Ich wollte so viele Minuten sammeln wie möglich, das habe ich gut hinbekommen.“ Trotz Verletzung 23 Einsätze mit 1.508 Minuten sprechen für sich.
„Ich habe alles aufgesaugt, bin allgemein stabiler geworden im Defensivverhalten und habe auch mit Ball neue Ideen. Ich fühle mich hier wohl hier.“ Worte des Abschieds hören sich anders an, wenngleich eine finale Entscheidung erst nach dem Duisburg-Spiel fallen soll.
Auf das freut sich Levin Müller besonders. Schon die erste Partie gegen den MSV im Stadion am Zoo „vor knapp 10.000 Fans zu spielen war geil. Jetzt wird noch einmal eine andere Hausnummer. Da arbeiten wir alle darauf hin, dafür spielen wir Fußball.“ Auch um den Klassenerhalt endgültig einzutüten. Der aber im Grund feststeht, weil die Konkurrenz sicher nicht alle eigenen Partien gewinnen wird.
Und so fiebert auch Tyrala dem Hit entgegen, zumal bis auf Dilhan Demir (verletzt), Muhamed Bejdic (Aufbautraining) und Aday Ercan (gesperrt) der Kader voll ist: „Es wird eine harte Entscheidung, den Kader zusammenzustellen. Man spielt nicht alle Tage vor so vielen Zuschauern.“ Die Formation selber ist ebenfalls noch offen. Innenverteidiger Vincent Gembalies, der laut Tyrala „tolle Leistungen gebracht hat und Stabilisator ist“, hat seine Sperre abgesessen, gleichzeitig hat auch Youngster Kilian Bielitza überzeugt: „Seine Leistung kann man gar nicht hoch genug einschätzen.“
Tyrala richtet den Blick auf das Wesentliche: „Wir wissen alle, was da kommt. Ich hoffe, die Jungs sind nicht nervös. Es wird noch einmal ein anderes Fußballspiel. Wir müssen alles reinwerfen. Wir haben eine gute Serie und sollten es morgen genießen.“ Duisburg sei der „verdiente Aufsteiger“, aber: „Wenn wir uns nicht zu sehr in die Hose sch….., dann können wir wirklich was mitnehmen.“
Mit Blick auf den neuen Kader gibt sich der Coach tiefenentspannt: „Wir sind nicht bei Null, Gaetano (Manno, Sportlicher Leiter, Anm. der Red.) hat da super Arbeit geleistet.“ Ob das auch auf den Vertrag mit Levin Müller zutrifft, wird wohl schon in Kürze feststehen.