Seit 30 Jahren arbeitet der Barmer für die Hauptredaktion Sport beim ZDF, in der Dahlmeier nach ihrem frühzeitigen Abschied vom Biathlon als Expertin die Liveübertragungen der Rennen bereicherte. An die am Montag in Pakistan ums Leben gekommene Sportlerin des Jahres 2017 hat Schneider nur beste Erinnerungen: „Alles, was jetzt Gutes über sie gesagt wird, stimmt. Und noch viel mehr. Sie war total nett, bescheiden, hilfsbereit und immer da, wenn man sie brauchte.“
Entsprechend groß sei jetzt auch die Anteilnahme in der ZDF-Zentrale in Mainz. „Die Betroffenheit ist außergewöhnlich“, schildert Schneider die Stimmung im Team des Senders. Über Dahlmeiers Leidenschaft für das Bergsteigen, das ihr jetzt zum Verhängnis wurde, existieren mehrere Dokumentarfilme. „Aber sie war nicht risikoverliebt, sondern handelte immer sehr durchdacht“, blickt Schneider auf die naturverbundene Frau aus Bayern zurück.
Der 58-Jährige, der auch Vorsitzender des Vereins Bergische Sportpresse ist, tritt heute vor allem als Live-Kommentator bei Fußball- und Handball-Spielen sowie Triathlon- und Beachvolleyball-Großereignissen in Erscheinung. Bis 2013 war er aber auch Teil des ZDF-Teams für die Biathlon-Übertragungen und erlebte Laura Dahlmeier bei ihren ersten Schritten in Richtung Weltcup.
„Ihr Trainer Bernhard Kröll, der auch Biathlon-Superstar Magdalena Neuner betreute, hat mir damals schon gesagt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen, wenn Magdalena zurücktritt. Da käme gerade jemand nach ...“, erinnert sich Schneider an eine Prognose, die später voll ins Schwarze traf.
Mit zwei olympischen Goldmedaillen, 33 Weltcup-Siegen, zahlreichen WM-Medaillen und als Gesamtweltcup-Siegerin zählte Laura Dahlmeier zu den international erfolgreichsten Biathletinnen, ehe sie mit nur 25 Jahren zurücktrat. Eine große Karriere, aber so Schneider: „Noch größer war der Mensch dahinter ...“