Handball-Bundesliga: 24:29 (13:12) gegen Flensburg Stark verbesserter BHC verliert unglücklich

Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat das sechste Spiel in Folge nicht gewonnen. Gegen die SG Flensburg-Handewitt musste das Team von Trainer Sebastian Hinze am Samstagabend (4. Dezember 2021) in der Wuppertaler Uni-Halle vor 1.120 Fans eine 24:29 (13:12)-Niederlage hinnehmen.

 Szene aus der Uni-Halle.

Szene aus der Uni-Halle.

Foto: Dirk Freund

Der BHC erwischte keinen guten Start und lag schnell 0:4 zurück (10). Zuvor hatte Hinze bereits die erste Auszeit genommen. Tomas Babak, der nun die Spielmacher-Position übernahm, gelang der erste Treffer für die Gastgeber. Er hatte Signalwirkung. Der BHC fand trotz des 2:6 (114.) nun seine Linie. Max Darj egalisierte in der 18. Minute mit 7:7. Nach einem neuerlichen 10:12-Rückstand (26.) behielt der Außenseiter die Nerven, traf dreimal und ging mit einer durchaus verdienten 13:12-Führung in die Kabine.

Der BHC baute in der zweiten Halbzeit den Vorsprung sogar auf 15:13 aus, David Schmidt traf (34.). Dann aber musste der BHC gleich mehrere, wohl letztlich spielentscheidende Hiobsbotschaften verkraften. Ohnehin ohne Kapitän Fabian Gutbrod (Schulter) angetreten, musste Linus Arnesson (war vor der Pause umgeknickt) aufgeben. Sebastian Damm wurde nach einem Foul behandelt und konnte hinterher nur noch zeitweise mitmischen, Arnor Gunnarsson musste ebenfalls komplett vom Feld. Die jeweiligen Diagnosen stehen noch aus.

Der BHC geriet nun verständlicherweise aus dem Rhythmus. Flensburg nutzte das aus und zog auf 19:24 (50.) davon. Auch die Schiedsrichter waren nicht auf Seiten der Bergischen. Goran Sögard zog Csaba Szücs das Trikot aus, die Unparteiischen pfiffen nicht, schickten dafür Torwart Christopher Rudeck zwei Minuten herunter - vermutlich wegen einer Beschwerde. Die Fans in der Uni-Halle tobten vor Ärger.

Doch es half nichts: Der BHC verkürzte zwar noch einmal auf 24:27, doch die Norddeutschen ließen sich die Punkte in der aufgeheizten Schlussphase nicht mehr nehmen. Während Flensburg weiter auf Platz vier liegt, ist der BHC Tabellendreizehnter mit nun 10:18 Punkten.

Maik Machulla (Trainer SG Flensburg): „Ich bin sehr, sehr zufrieden mit den zwei Punkten. Auch mit der Art und Weise, wie wir das über die 60 Minuten gemacht haben, wie wir uns an den eigenen Plan gehalten und immer wieder Druck gemacht haben. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine schwierige Phase, wo der BHC mit zwei Toren führt. In dieser Phase helfen uns natürlich einfache Tore, die wir im Gegenstoß erzielen konnten. Und am Ende merkt man natürlich auch, dass es gut ist, dass wir Göran Sögard wiederhaben, den man dann noch mal frisch von der Bank bringen und anderen eine Pause geben kann. So konnten wir über die volle Distanz Druck machen. Wir hatten einen Riesenrespekt, der BHC war heute sehr gefährlich für uns – gerade nach unserem unglaublich schweren Auswärtsspiel in Saporoshje, der Reise und der Müdigkeit der Jungs. Von daher bin ich sehr, sehr zufrieden, und ich finde, wir haben uns den Sieg heute über die Distanz verdient.“

Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): „Wir hatten keinen guten Start ins Spiel, wobei ich schon finde, dass wir das defensiv ordentlich gemacht haben. Die Tore haben wir oft in der letzten Aktion bekommen. Ich hatte das Gefühl, wenn wir ein Erfolgserlebnis vorne haben, dass dann der Knoten auch so ein bisschen platzt. In der ersten Halbzeit fand ich, dass wir dann auch ein gutes Tempospiel hatten, eine gute Abwehr stellen und eine gute Höhe hatten. Gerade auf Position drei, wo wir viele Zweikämpfe gegen Gottfridsson und Mensah gewonnen haben. In die zweite Halbzeit kommen wir auch gut rein, und dann kommt halt die Phase, wo Flensburg einfach besser war und wir Fehler machen: zwei Stürmerfouls, zwei Fehlpässe an den Kreis, zwei Bälle, die wir von außen liegen lassen. Flensburg hat das dann zum Teil mit Kontern bestraft und ist in dieser Phase effektiv und geduldig im Angriff. Dadurch setzen sie sich auf diese vier Tore ab. Ich glaube, dass Flensburg nur in dieser Phase wirklich besser war – den Rest des Spiels habe ich ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Von daher schade, weil die Jungs wirklich einen guten Fight geliefert haben. Am Ende haben wir es einfach nicht mehr so ganz geschafft, die Distanz im Innenblock zu halten, sodass Flensburg immer näher in den Zweikämpfen rankam. In der Summe war es aber dennoch ein ordentliches Spiel von uns.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Wir haben nach anfänglichen Unsicherheiten im Angriff in die Spur gefunden und heute ein sehr überzeugendes Heimspiel gegen einen sehr ambitionierten Gegner geboten. Vielleicht hätten wir es gewonnen, wenn wir Mitte der zweiten Halbzeit nicht eine fünf- bis achtminütige Phase gehabt hätten, in der viele Unkonzentriertheiten, Fehlwürfe, Fehlpässe dabei waren, die dann Flensburg mit der Klasse der Einzelspieler gnadenlos bestraft hat.“

Bis zur EM-Pause bestreitet der BHC noch vier Spiele – am 9. Dezember bei GWD Minden (19:05 Uhr), am 18. Dezember in Düsseldorf gegen den SC Magdeburg (20:30 Uhr), am 23. Dezember beim TBV Lemgo Lippe (19:05 Uhr) und am 27. Dezember beim HSV Hamburg (19:05). Die Pause endet am 9. Februar 2022 mit dem Duell gegen Frisch Auf Göppingen.

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