Handball-Bundesliga: 17:32 (8:14) in Berlin Schwarzer Adventssonntag für den BHC

Wuppertal · In der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC das Auswärtsspiel bei den Füchsen Berlin deutlich verloren. Der Außenseiter unterlag am Sonntagnachmittag (28. November 2021) vor 2.895 Fans in der Max-Schmeling-Halle mit 17:32 (8:14).

 Der BHC stemmte sich (erfolglos) gegen die Niederlage (Archivbild).

Der BHC stemmte sich (erfolglos) gegen die Niederlage (Archivbild).

Foto: Dirk Freund

Max Darj (Kreisläufer/Leistenverletzung) fehlte im Spiel bei seinem künftigen Arbeitgeber ebenso wie Lukas Stutzke (Muskelbündelriss), Tomas Babak (Rückenbeschwerden) sowie Maciej Majdzinski (Kreuzbandriss) und Yannick Fraatz (Kreuzbandriss). Fabian Gutbrod und Linus Arnesson, die gegen Wetzlar ausgefallen waren, konnten wieder auflaufen.

Der BHC startete gut in die Partie. Arnor Gunnarsson sorgte nach drei Minuten für die 2:1-Führung. Fabian Gutbrod baute sie auf 4:2 aus (10.). Berlins Routinier Hans Lindberg traf zum 4:4 (15.). Lasse Bredekjaer Andersson brachte die Bundeshauptstädter nach dem 1:0 wieder nach vorn (5:4, 16.). Als auch das 6:4 fiel, nahm Trainer Sebastian Hinze die erste Halbzeit. Berlin erhöhte durch Jacob Holmauf 8:5 (19.). Torwart Christopher Rudeck hielt gut, vorne lief es aber nicht mehr rund. Die Folge war das 11:7 für die Füchse (26.). Linus Arnesson vergab einen Siebenmeter, Lindberg nicht – 12:7 (27.). Nachdem Alexander Weck auf 8:12 verkürzte, nahm auch Berlin eine Auszeit (59.). Mit Wirkung: Bis zur Sirene erhöhten die Füchse auf plus sechs.

Der Start in Halbzeit zwei misslang: Schnell stand es 17:8 (33.), ehe Gutbrod den ersten BHC-Treffer nach dem Wechsel gelang und Sebastian Damm nachlegte (10:17, 34.). Arnesson verwandete einen Siebenmeter zum 11:18 (37.). Doch es war nur ein Strohfeuer: Holm stellte auf 20:11 (39.). Hinze schritt ein und bat zur Besprechung. In der 42. Minute gelang Lindberg die erste Zehn-Tore-Führung (21:11) für die Gastgeber, dann auch das 22:11 (43.). Hinze nahm die letzte Auszeit. Milos Vujovic markierte das 23:11 (45.). Es wurde noch bitterer: 27:13 durch Johan Koch (50.). Tom Kare Nikolaisen und Linus Arnesson verkürzten auf 15:27 (54.). Doch auch das war nur ein kurzes Aufbäumen. Am Ende gab der BHC auf und verlor 17:32. Und kommt der Abstiegszone nun bedrohlich nahe.

Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „So etwas wie heute darf nicht passieren. Es gab Fangfehler im Tempospiel und falschen Mut Richtung Tor, die zu einer Verunsicherung geführt haben. Da ärgere ich mich dann auch über mich. Es ist meine Aufgabe, den Spielern diese Verunsicherung zu nehmen. Wir können uns nur dafür entschuldigen, dass wir nicht auf die Platte bekommen haben, für was der BHC steht. Wir waren im Kopf nicht da, um Situationen zu erkennen. In der Abwehr konnten wir das noch halbwegs kompensieren, im Angriff aber hat uns das aus dem Konzept gebracht: Wir müssen einfach zumindst im Spiel bleiben. Jetzt muss die Analyse tiefer gehen, denn wir haben einen harten Dezember vor uns und auch in der aktuellen Besetzung Qualität.“

Jaron Siewert (Trainer Füchse Berlin): „Wir kommen nicht gut rein und tun uns extrem schwer. Da fehlte der Spielfluss. Für mich ganz entscheidend war der Zeitpunkt, wo wir von 3:4 auf 6:4 stellen können, das hat uns Schwung und Selbstvertrauen gegeben. Ebenso wie wir dann in die Halbzeit kommen. Fabian Wiede hat das Spiel absolut verdient, aber auch die anderen haben eine klasse Abwehr gespielt. Wenn man mit 60 Prozent gehaltener Bälle hier am Ende steht, lässt es sich natürlich auch einfacher erklären.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Zunächst einmal Glückwunsch an die Füchse, die sehr gut verteidigt haben und damit die Grundlage zum Sieg geschaffen haben. Was unsere Leistung angeht: in allen Bereichen unzureichend. Ins Detail möchte ich nicht gehen. Wir haben uns für diese Leistung bei unseren Anhängern zu entschuldigen."

Fabian Wiede (Füchse Berlin): „Schön, wieder dabeisein zu können und die Punkte eingefahren zu haben. Vertrauen sowie Spritzigkeit fehlen nach so einer Knie-OP natürlich noch ein wenig. Wir haben heute überzeugt. Die Abwehr stand - das hat geholfen, um über Gegenstöße einfache Treffer zu erzielen. Hinzu kam eine prima Torwart-Leistung. So wurde es ein etwas zu hoch ausgefallener Sieg.“

Alexander Weck (BHC): „Wir kommen eigentlich gut rein, machen dann aber viele einfache Fehler. Wir hatten keine guten Wurfgelegenheiten, haben aber trotzdem geworfen. Keine Ahnung, warum es trotz der Rückkehr von Arnesson und Gutbrod nicht besser war als gegen Wetzlar. Unser aller individueller Leistungen sind heute nicht gut genug gewesen, um das Ergebnis zumindest knapp zu halten. Wir wollten die zweite Hälfte so angehen, als wenn es 0:0 stehen würde. Hat auch nicht geklappt.“

Am kommenden Samstag (4. Dezember 2021) empfängt der BHC die SG Flensburg-Handewitt. Anwurf in der Wuppertaler Uni-Halle ist um 18:30 Uhr. Bis zur EM-Pause folgen noch die Spiele in Minden (9. Dezember), gegen Magdeburg (18. Dezember, in Düsseldorf), in Lemgo (23. Dezember) und in Hamburg (27. Dezember) an. Weiter geht es dann am 9. Februar 2022 gegen Göppingen.

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