Fußball-Regionalliga: 2:1 (2:1) gegen Lotte Nächster WSV-Sieg in Unterzahl und Flug in die Türkei

Wuppertal · Die Erfolgsserie des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV geht weiter. Gegen die abstiegsgefährdeten Sportfreunde Lotte gewannen die Rot-Blauen am Samstagnachmittag (27. November 2021) vor 978 Fans im Stadion am Zoo mit 2:1 (2:1). Dabei sah Semir Saric kurz vor der Pause die gelb-rote Karte. Im Januar fliegt der WSV in ein Trainingslager nach Belek (Türkei).

 Marco Königs bejubelt seinen Treffer.

Marco Königs bejubelt seinen Treffer.

Foto: Jochen Classen

Rechtzeitig vor dem Anpfiff enstpannte sich die Personalsituation. So konnten unter anderem Felix Backszat, Lion Schweers, Niklas Heidemann und Kingsley Sarpei auflaufen. Dominik Bilogrevic und Philipp Hanke, für den Moritz Montag in die Startformation kam, fehlten gesperrt.

Lotte begann engagiert. Die erst Chance des WSV war in der zehnten Minute zu notieren: Moritz Montag zog nach einer Ecke aus der zweiten Reihe ab und zwang Torwart Ngemba Michael Luyambula zu einer Glanztat. Eine Minute später hatten die Gäste große Mühe, nach einer weiteren Ecke zu klären. Der WSV war nun aber im Spiel und ging in Führung: Sarpei zog auf der rechten Seite auf und davon und bediente in der Mitte Semir Saric, der aus der Drehung vollendete – 1:0 (16.). Es war sein fünfter Saisontreffer.

Dann wurde es knifflig. Lotte bekam einen indirekten Freistoß wegen einer vermeintlichen Rückpasses zugesprochen. Doch Sebastian Patzler hielt den Schuss von Adrian Goransch stark (19.). Der Ausgleich fiel dennoch, und zwar fünf Minuten später: Nach einer Ecke war Dominik Minz zur Stelle und köpfte ein – 1:1. Doch der WSV antwortete postwendend. Saric leitete den Ball auf Marco Königs weiter, der die Kugel freistehend aus gut 14 Metern in die rechte Ecke schlenzte – 2:1 (28.).

In der 31. Minute hätte Königs erhöhen können, seinen Kopfball hielt Luyambula aber. Die turbulente Partie beruhigte sich etwas, bis kurz vor der Pause. Da sah Saric überraschend die gelb-rote Karte, offenbar wegen Foulspiels (44.). So ging der WSV mit einer Führung, aber auch in Unterzahl in die Kabine.

Ab der zweiten Halbzeit agierte Marco Königs als einzige Sturmspitze, Kingsley Sarpei zog sich ins Mittelfeld zurück. Patzler hielt den ersten Schuss der Lotter nach der Pause (52.), Kevin Pires Rodrigues schoss nach einer Ecke knapp über die Latte (53.). Mehnert brachte in der 62. Minute Phillip Aboagye für Kingsley Sarpei. Wie in der vergangenen Woche in Mönchengladbach warf sich der WSV in Unterhalt in jeden Ball und hielt damit Lotte auf Distanz. Roman Prokoph ersetzte Königs (78.). Der Gastgeber ließ die Uhr runterlaufen, spielte die Konter nicht gut aus, was aber auf dem zunehmend holperigen Rasen immer schwieriger wurde. Der Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr.

Andy Steinmann (Trainer Lotte): „Wir haben die erste Halbzeit offen gestaltet. Wir hätten auch mit einem 2:2 in die Pause gehen können. Wir hatten Glück bei dem Platzverweis. Wir hatten zu wenig Aktionen in der zweiten Halbzeit. Wuppertal hat dann gut verteidigt und wir kein Mittel. Dazu war Wuppertal bei Kontern gefährlich. Ich bin daher enttäuscht, dass wir es nicht besser haben lösen können. Viel Erfolg für meinen Gegenüber.“

Björn Mehnert (WSV-Trainer): „Wir wussten, was uns erwartet. Auf dem Platz war es für uns schwerer als für Lotte. Wir haben es uns selbst schwergemacht und unnötige Ballverluste gehabt. Wir haben uns selber in die Situation gebracht, in Unterzahl zu spielen. Wir haben nach der Pause auf 5-3-1 gestellt, daher fast keine Torchance zugelassen, die Konter aber leider schlecht ausgespielt. Respekt an Andy, der macht gute Arbeit in Lotte. Wir haben einen Arbeitssieg errungen, keine gute Leistung gebracht, aber zum zweiten Mal in Unterzahl gewonnen. Ich muss mir die Szene, die zum Platzverweis geführt hat, nochmal anschauen. Wir müssen die Szene aber vorher besser lösen. Wir fahren mit dem nötigen Respekt nach Wegberg und werden dort auf eine gute Regionalliga-Mannschaft treffen. Vielleicht können wir ja in Zukunft mal wieder mit elf Mann zu Ende spielen. Respekt aber an alle, die sich reingehauen haben, vor allem, weil einige nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren.“

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Fast 50 Minuten in Unterzahl zu spielen ist nicht einfach. Da muss man geordnet sein. Die Jungs haben das richtig gut gemacht. Lotte hatte keine Idee, die Aufgabe zu lösen. Das ist auf diesem Platz aber auch schwierig. Wir hatten viele Spieler, die nach ihrer Grippe noch nicht hundertprozentig fit waren. Dass sich alle so reinhauen, da ziehe ich den Hut vor. Keiner hat sich geschont. Ein Riesenlob, das freut mich sehr. Wir haben jetzt 39 Punkte, kommen aber in der Tabelle nicht von der Stelle. Da sieht man, wie konstant die Spitzenteams auf dem Niveau sind. Ich kann bestätigen, dass wir vom 9. bis 16. Januar ins Trainingslager nach Belek in der Türkei fahren. Wir starten am 22. Januar in Essen, und die Partie wird stattfinden, da gibt es ja eine Rasenheizung. Bei den wahrscheinlichen Witterungsbedingungen zwei Wochen in der Halle zu trainieren, da kämen wir nicht weiter. Das Trainingslager ist wichtig, um in der Restrunde weiter gute Leistungen bringen zu können.“

Es solgen zwei Auswärtsspiele – am 4. Dezember beim FC Wegberg-Beeck und am 11. Dezember beim SC Rödinghausen. Das Spieljahr endet im Stadion am Zoo am 18. Dezember gegen RW Ahlen. Anstoß ist jeweils um 18 Uhr.

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