Fußball-Regionalliga: 2:1 (1:0) bei F. Düsseldorf U23 WSV pirscht sich an die Spitze heran

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV orientiert sich in der Tabelle wieder weiter nach oben. Die Mannschaft von Trainer Björn Mehnert gewann am Mittwochabend (15. September 2021) bei der U23 von Fortuna Düsseldorf mit 2:1 (1:0). Der WSV ist nun Vierter, einen Punkt hinter Spitzenreiter RW Essen.

 Der Jubel nach dem Treffer von Kevin Hagemann (li.).

Der Jubel nach dem Treffer von Kevin Hagemann (li.).

Foto: Jochen Classen

Dass Spielmacher Kevin Rodrigues Pires wegen eines leichten Faserrisses pausieren musste, war im Vorfeld bereits klar. Ihn ersetzte Jannis Kübler. Mehnert nahm aber noch einen zweiten Wechsel vor. In der Sturmspitze agierte zunächst Roman Prokoph anstelle von Marco Königs.

Die Anfangsphase ging an die Fortuna, die den agileren Eindruck machte. Phil Sieben schlenzte aber einen Schuss am langen Eck vorbei, den Schuss von Lex Lobinger parierte Torwart Sebastian Patzler (14.). Der WSV wurde jedoch sehr viel stärker. Erst prüfte Semir Saric Düsseldorfs Schlussmann Dennis Gorka, dann setzte Kevin Hagemann den Nachschuss über die Latte (16.). Zwei Minuten später machte er es besser: Philipp Hanke war rechts durchgestartet und hatte präzise nach innen geflankt. Hagemann, der bis Sommer 2020 für die Fortuna gekickt hatte und dann nach Wuppertal gewechselt war, musste nur noch den Fuß hinhalten – 0:1 (19.).

In der 23. Minute schlenzte Semir Saric einen Freistoß schön um die Mauer, Gorka war aber im Eck (23.). Niklas Heidemann verfehlte mit seinem Schuss das Düsseldorfer Tor nur knapp (37.). Roman Prokoph wurde in letzter Sekunde noch gestoppt (44.). Die Pausenführung der Rot-Blauen, die das Zepter in die Hand genommen hatten, war alles andere als unverdient.

Zur zweiten Halbzeit kam Moritz Montag für Heidemann. In der 50. Minute fast der zweite WSV-Treffer, doch die Fortuna konnte sich nach einem wilden Gestochere im Strafraum gerade noch befreien. Auch in der 54. Minute verpassten die Gäste es, die Führung auszubauen: Kübler vergab aus aussichtsreicher Position. Das alles rächte sich: Zwar zielte Robin Bird noch am langen Pfosten vorbei (57.), doch dann köpfte Lex Lobinger nach eine Bird-Flanke ein – 1:1 (59.).

Düsseldorf drehte nun auf, Lobinger scheiterte an Patzler (63.). Mehnert reagierte und brachte Xhuljo Tabaku für Hagemann (63.). Der WSV drohte das Spiel aus der Hand zu geben, schlug dann aber wieder eiskalt zu. Köpfte Prokoph zunächst noch über das Tor (65.), eine Minute später war er dann zur Stelle: Nach einem Einwurf kam der Ball zu Saric, der mustergültig Prokoph bediente. Und der traf im Stil eines Klasse-Torjägers – 1:2. Nach 76 Minuten ersetzte ihn dann Dominik Bilogrevic.

Saric agierte nun als Stoßstürmer. Düsseldorf versuchte es weiter. Lobinger flog nur wenige Zentimeter an einer Rechtsflanke vorbei (80.). Der WSV geriet unter Druck. Kübler ging, fortan mischte Phillip Aboagye mit (83.). Ein Schuss von Saric war zu mittig angesetzt (85.), eine Minute später fand er in Gorka seinen Meister. Düsseldorf drängte, der WSV hielt dagegen. Nach Pass von Tabaku verpasste Aboagye die Vorentscheidung (90.+2.). Dennoch nahm der WSV die drei Punkte mit.

Björn Mehnert (WSV-Trainer): „Beim letzten Spiel hier gab‘s keine Pressekonferenz. Das war besser für mich, da hatte ich schon zur Halbzeit keine Stimme mehr. Ich denke, wir haben ein gutes Regionalliga-Spiel gesehen mit viel Tempo. Es gab auch den einen oder anderen technischen Fehler. Wir wussten, dass wir hier auf eine meiner Meinung nach sehr gute Regionalliga-Mannschaft treffen. Nico Michaty und die Offiziellen machen hier einen überragenden Job und haben nicht die Möglichkeiten wie andere U-Teams in der Liga. Umso stolzer macht mich der Sieg. Ich glaube, er war verdient. In der ersten Halbzeit haben wir spielerisch gute Lösungen gefunden und auch verdient, vielleicht sogar zu niedrig geführt. Danach hat Düsseldorf die Statik verändert, mehr Zugriff bekommen. Dadurch lassen wir sie leben, verhindern die Flanke nicht, die verlängert und unhaltbar wird. Aber die Reaktion der Mannschaft war toll. Am Ende ein verdienter Sieg, der noch höher ausfallen kann.“

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Ich denke, es war ein hochverdienter Sieg. Wir haben es zwar mal wieder versäumt, den Sack zuzumachen. Aber man kann es auch anders sehen: Wir haben uns viele Chancen erarbeitet und auch eine starke Reaktion nach dem Rückschlag gezeigt. Die Mannschaft war fokussiert und will immer gewinnen, so wie in Bonn. Darauf kann man stolz drauf sein. Fortuna ist eine Mannschaft, die, wenn man sie spielen lässt, jeden schlagen kann. Sie hatte ja vorher noch keine Partie verloren. Da fährt man ja nicht hin und sagt sich, die drei Punkte nehmen wir sowieso mit nach Hause. Wenn wir Favoritenschreck sein dürfen – gerne! Deshalb ein Riesenkompliment an die Jungs! Man sieht: In dieser Liga kann fast jeder jeden bezwingen. Und auch nach Wuppertal kommt keiner mit dem Wissen, dass er hier nichts holen will. Alle haben ein gutes Niveau. Deshalb dürfen wir niemanden unterschätzen und müssen immer 100 Prozent geben. Schon Samstag gegen Homberg wieder.“

Das nächste Mal gefordert ist der WSV am Samstag (18. September). Dann tritt der VfB Homberg um 14 Uhr im Stadion am Zoo an. Es folgen ein Freundschaftsspiel bei RW Ennepetal-Güggeberg (21. September, 19 Uhr), das Auswärtsspiel bei Preußen Münster (26. September, 14 Uhr) und das Niederrhein-Pokalspiel gegen den VfL Jüchen-Garzweiler (29. September, 19:30 Uhr, Stadion am Zoo.).

Zum Liveticker: hier klicken!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort