Fußball-Regionalliga: 1:1 (0:0) gegen Fort. Köln Die WSV-Führung währte nur kurz
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat seinen Weg Richtung Tabellenspitze leicht abgebremst. Das Team von Trainer Björn Mehnert trennte sich am Samstagnachmittag (11. September 2021) vom SC Fortuna Köln mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden. Die Partie im Stadion am Zoo sahen 1.826 Fans.
Im Vergleich zum 2:1-Sieg in Bonn entschied sich der Chefcoach für eine etwas offensivere Formation. Dafür brachte er Semir Saric anstelle von Jannis Kübler in die Startelf.
Köln übernahm direkt die Initiative, aber die erste große Chance hatte der WSV: Kevin Rodrigues Pires hatte Kevin Hagemann auf die Reise geschickt, der aber an Torwart André Weis scheiterte (5.). Eine Minute später zielte Kölns Leon Demaj rechts am Kasten vorbei. Beide Teams gingen engagiert zu Werke, weitere Großchancen ergaben sich aber erst einmal nicht. Erst in der 28. Minute köpfte Kölns Dominik Lanius rechts neben den Pfosten.
Es wurde wieder munterer: Rodrigues Pires zog ab, jedoch zu zentral (31.). Jannik Löhden köpfte über das WSV-Tor (32.). Rodrigies Pires scheiterte erneut an Schlussmann Weis (35.). Es blieb ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Kontrahenten durchaus Respekt voreinander hatten. Und so war es nicht verwunderlich, dass es mit einem torlosen Remis in die Kabinen ging. Der WSV hatte die etwas besseren Chancen, Köln die etwas höheren Spielanteile.
Beide Mannschaften kamen zur zweiten Halbzeit unverändert aufs Feld. Die ersten beiden Möglichkeiten erarbeiteten sich die Rot-Blauen: erst Semir Saric (49.), dann Marco Königs per Kopf (50.) fanden aber nicht das Ziel. Mehnert wechselte in der 57. Minute und brachte Roman Prokoph, der von 2019 bis 2021 für die Fortuna gespielt hatte, für Marco Königs. Die Rot-Blauen versuchten es weiter. Erst wurde bei einem Konter der freistehende Prokoph übersehen (62.), dann zog Philipp Hanke mit seinem Schuss gegen den Kölner Keeper den Kürzeren (63.).
Dann überschlugen sich die Ereignisse: Ausgerechnet Prokoph brachte den WSV nach einer Flanke und einem Spreitzschritt in Führung – 1:0 (73.). Doch die währte nur kurz. Stipe Batarillo-Cerdic sorgte mit einem Schuss aus 15 Metern für den Ausgleich, Torwart Sebastian Patzler war machtlos – 1:1 (75.). WSV-Torwarttrainer Maurice Gillen sah die rote Karte (80.). Köln erhöhte in der Schlussphase den Druck und drängte die Bergischen in die Defensive. Niklas Heidemann rettete für den schon geschlagenen Patzler auf der Linie (87.). Phillip Aboagye ersetzte noch Hagemann (90.), ein Abseitstreffer der Kölner zählte nicht (90.+1.). So blieb es beim Remis.
Björn Mehnert (WSV): „Wir wurden von dem Kollegen ja im Vorfeld als gute Mittelfeldmannschaft eingeschätzt. Heute hat man gesehen, dass wir mit Topfavoriten, denn Köln will ja unter die ersten Drei, mithalten können. Wir waren dem Sieg meiner Meinung nach einen Tick näher. In der ersten Halbzeit haben wir die Riesenchance durch Hagemann. Fortuna hatte mehr Ballbesitz, aber nur eine aus dem Spiel heraus. Auch die Standards haben wir gut verteidigt. Wir hatten noch einige gute Gelegenheiten, etwa als Löhden gerade noch mit der Fußspitze herankommt, oder den Schuss von Pires. Die zweite Halbzeit war vom Ballbesitz ausgeglichen. Wir hatten auch Möglichkeiten und führen verdient. Ob es danach im Strafraum ein Foul an Saric war, weiß ich nicht. Bei der Einwechslung von Roman Prokoph war, die Idee, dass er die Abwehrspieler kennt. Sie hat sich gelohnt. Es war sicher kein unverdientes Unentschieden. Auf jeden Fall war es ein sehr gutes Regionalligaspiel. Wir nehmen das mit zu Hause. Ein Punkt, wir sind dabei, wir können gegen Spitzenmannschaften mithalten. Jetzt geht es weiter in der Englischen Woche. Düsseldorf am Mittwoch ist auch eine Topmannschaft. (…) Schiedsrichter sind auch nur Menschen. Ich glaube, dass die Linie nicht konsequent durchgezogen wurde. Fertig, weiter geht’s.“
Alexander Ende (Trainer Fortuna Köln): „Das waren 90 intensive Minuten. Man hat gesehen zum Schluss, dass beide Mannschaften versucht haben, die drei Punkte noch mitzunehmen. Ich bin mehr als zufrieden mit der ersten Halbzeit, in der wir sehr gut Fußball gespielt haben und viel Ballbesitz hatten. Wuppertal hatte eine Torchance durch die 1:1-Situation von Hagemann, die der André Weis sehr gut wegnimmt, ansonsten ein, zwei Distanzschüsse. Wir haben sehr dominant Fußball gespielt. Es fehlte der letzte Pass im letzten Drittel, mal einen Steckpass zu spielen, gradliniger aufs Tor zu gehen und den Torabschluss zu suchen. Die Struktur war gut, der Ertrag nicht. In der zweiten Halbzeit gab es Phasen, wo wir am Drücker waren, und welche, die wir überstehen mussten. Es war ein kampfbetontes Spiel, wo beide versucht haben, das Maximale mitzunehmen. Grundsätzlich bin ich zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft. In Wuppertal einen Punkt mitzunehmen ist gut, den nehmen wir auch gerne mit. Damit können wir leben. Natürlich hätten wir hinten heraus gerne noch den Lucky Punch gesetzt.“
Das Spiel gegen Köln war der Auftakt zu einer Englischen Woche. Am Mittwoch (15. September) sind die Bergischen zu Gast bei der U23 von Fortuna Düsseldorf (19 Uhr, Stadion Flinger Broich). Am kommenden Samstag (18. September) geht es im Stadion am Zoo weiter gegen den VfB Homberg (14 Uhr).
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