Fußball-Regionalliga WSV blickt in die (unsichere) Zukunft

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat die Verfolgung von Tabellenführer Alemannia Aachen und damit die Hoffnung auf den Sprung in die 3. Liga offiziell beendet. Nun geht es um die Zukunft. Eine Analyse.

Der Sportliche Leiter Gaetano Manno.

Der Sportliche Leiter Gaetano Manno.

Foto: Dirk Freund

Dass der Sportliche Leiter Gaetano Manno nach der 0:3-Niederlage in Wiedenbrück eine Gratulation in Richtung Printenstadt aussprach, war einerseits der großen Enttäuschung geschuldet, aber eben auch ein Zeichen von Realismus. Lange hatte der 41-Jährige die Parole ausgegeben, die Saison nicht abschenken zu wollen und eben „von Spiel zu Spiel“ zu schauen. Spätestens nun aber ist klar: Dass Aachen in den verbleibenden neun Partien gleich elf Punkte abgibt (und der WSV zugleich alles gewinnt), ist – außer im Fall einer Alien-Invasion – komplett unrealistisch.

Der WSV war erfolgreich in die Saison gestartet mit mehreren Last-Minute-Erfolgen, dann aber eingebrochen. Nach dem Trainerwechsel lief es zwar in den Heimspielen (drei Erfolge) und in Rödinghausen, auswärts bei den „Underdogs“ Wegberg-Beeck (1:3) und Wiedenbrück (0:3) aber gar nicht. Ein Problem, dass seit Saisonbeginn besteht. „Als Spitzenmannschaft haben wir gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellenbereich einfach viel zu viele Punkte abgegeben“, so Manno.

Punkt zwei: das Defensivverhalten des kompletten Teams inklusive der Torhüterposition. 39 Gegentreffer bedeuten nur Rang zehn in der Tabelle. Der langjährige Stammtorwart Sebastian Patzler fiel spätestens nach dem spektakulären 3:4 gegen Aachen in Ungnade (und wechselte im Winter nach Bocholt), Nachfolger Paul Grave (vom VfL Bochum ausgeliehen) war nicht durchgängig sicher. Offensiv läuft meist: Die 51 erzielten Tore sind Liga-Bestwert.

Den rechtzeitig eingereichten Drittliga-Lizenzantrag kann der WSV nun zu den Akten legen, bis Ende März muss der (viel einfachere) für die Regionalliga abgegeben werden. Elf Verträge laufen weiter plus der von Trainer Ersan Parlatan. Eigentlich keine schlechte Grundlage. Aber nur dann, wenn es gelingt, einen ordentlichen Etat auf die Beine zu stellen. 1,9 Millionen Euro für die erste Mannschaft sind es in dieser Saison. Mindestens 1,6 bis 1,7 Millionen müssen es wieder sein, um halbwegs oben dabei zu sein.

Und so stellen sich zwei Fragen: Um wie viel reduziert Hauptsponsor Friedhelm Runge seine Zuwendungen? Und: Wie schnell kann der seit dem 1. März tätige Marvin Klotzkowsky die Bereiche Marketing sowie Sponsoring/Vertrieb nach vorne bringen? Spätestens in der kleinen Pause zwischen den Spielen gegen Velbert (16. März) und in Lippstadt (30. März) soll zumindest ansatzweise geklärt werden, wie Manno planen kann.

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