Die Stimmen nach Spiel BHC-Sportchef Gutbrod: „Wir wollten beide halten“

Wuppertal · Der Handball-Zweitligist Bergischer HC hat gegen den TuS Ferndorf seine Hausaufgaben gemacht und durch das hart umkämpfte 32:29 die nächsten Punkte eingefahren. Gleichzeitig gab der Club bekannt, dass Djibril M’Bengue und Yannick Fraatz ligenunabhängig bis 2026 verlängert haben. Die Stimmen aus der Wuppertaler Uni-Halle.

BHC-Trainer Arnor Gunnarsson und der Sportliche Leiter Fabian Gutbrod mit Tomas Babak.

Foto: Dirk Freund

Ceven Klatt (Trainer TuS Ferndorf): „Ich habe ein Spiel mit verschiedenen Phasen gesehen: Der BHC kommt in beide Halbzeiten deutlich besser rein – wir passen unser Spiel dann an und schaffen es schon zur Halbzeit auf zwei Tore zu verkürzen. Wir nehmen uns eigentlich vor, genau da weiterzumachen, wo wir vor der Pause aufgehört haben. Das gelingt uns aber nicht. Der BHC kommt wieder ins Tempo und ist zwischenzeitlich mit sechs Toren weg.

Für die Moral und die Bereitschaft, den BHC hier vor so eine hohe Hürde zu stellen, muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir kommen zurück, haben beim 29:29 den Ball und dann machen wir leider zwei Angriffe nacheinander zwei leichte technische Fehler. Das bestraft der BHC und damit ist das Spiel entschieden. Mit etwas weniger Fehlern von unserer Seite wäre heute vielleicht ein Punktgewinn möglich gewesen – aber nochmal: Ich glaube, wir müssen uns heute schämen, haben vieles richtig gemacht und dem BHC lange Paroli geboten.“

Markus Pütz (Trainer Bergischer HC): „Mit den Punkten sind wir zufrieden – ansonsten ärgern wir uns schon ein wenig. In der ersten Halbzeit gehen wir ,nur‘ mit plus zwei raus, verwerfen viel zu viel und scheitern entweder am gegnerischen Torhüter oder an uns selbst. In der zweiten Halbzeit ist das genauso: Unser Tempospiel ist super, aber wir sind einfach noch nicht so weit, dass wir da den Deckel frühzeitig auf die Partie machen.

Ein Lob an die Zuschauer, die super mitgegangen sind, besonders in der Phase, als der Druck kam. Wir hätten es gerne deutlicher gestaltet, besonders in den Phasen, wo wir mit fünf Toren führen. Vom 24:19 kommen wir auch ein 24:23 – das geht in der Phase zu einfach. Worüber ich mich dann freue, ist das Spiel von Belal Massoud, der jetzt angekommen ist und über 60 Minuten gehen musste, weil wir Noah Beyer vorsorglich geschont haben.

Und dann sind es natürlich die zwei wichtigen Ballgewinne am Ende, die wir so vorbereitet hatten. Ein großes Lob aber an Ceven und seine Mannschaft: Ferndorf ist sehr variabel aufgetreten – gerade mit den vier Rückraumspielern. Gerade durch Hendrik Stock kommen sie da zu guten Chancen und das freut mich persönlich sehr, weil ich ihn aus unserer Jugend noch kenne.“

Fabian Gutbrod (Sportlicher Leiter Bergischer HC): „Ferndorf macht es wirklich sehr gut. Es gibt in der ersten und zweiten Halbzeit zwei Phasen, in denen ihnen das Spiel entgleiten kann. Sie haben sich da zurückgekämpft. Mit Sicherheit auch durch unser Zutun, aber sie haben ihr Ding 60 Minuten durchgezogen. Am Ende gewinnen wir hochverdient, aber natürlich nicht so souverän, wie wir das hätten gestalten können.

Was die Vertragsverlängerung betrifft: Wir wollten beide halten, weil wir sportlich und charakterlich von ihnen überzeugt sind. Unter dem Aspekt der Kaderplanung ist es wichtig, dass sie ligaunabhängig unterschrieben haben, obwohl wir uns natürlich alle wünschen, dass wir nächste Saison in der 1. Liga spielen. Trotzdem ist das nicht absehbar, so dass es unser Credo ist, dass wir nur Spieler verpflichten beziehungsweise Verträge verlängern, die Gültigkeit in beiden Ligen haben.“