Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Trainer Pütz: „Sind der glückliche Sieger“

Wuppertal · Nachdem Minden in Hüttenberg verloren hatte, war klar: Mit einem Sieg in Nordhorn-Lingen ist der Handball-Zweitligist BHC, der schon als Aufsteiger feststand, auch Meister. Und so kam es auch. Die Stimmen nach dem Abpfiff.

Eloy Morante Maldonado darf nun auch auf den Meistertitel anstoßen (Archivbild).

Foto: Dirk Freund

Markus Pütz (Trainer Bergischer HC): „Es war nicht einfach, nach den Feierlichkeiten des vorigen Wochenendes den Fokus wieder zu finden. Das haben wir in der ersten Halbzeit nicht geschafft. Nordhorn überrascht uns mit einer 3:3-Deckung, da waren wir nicht drauf vorbereitet. Wir machen viele technische Fehler. In der zweiten Halbzeit ist es dann ein Spiel für die Zuschauer mit vielen Führungswechseln, mit knappen Entscheidungen.

Es hätte zur einen oder anderen Seite kippen können. Wir sind natürlich der glückliche Sieger in diesem Spiel. Wir sind nicht weniger zufrieden damit, weil wir uns vor der Mannschaft verneigen und froh sind, dass wir diesen Meistertitel jetzt auch haben. Ich glaube, dass jeder hier gesehen hat, was in der Nordhorner Mannschaft steckt. Das war heute großes Kino für die Zuschauer. Es war eine fantastische Unterstützung von den Rängen – von beiden Seiten. Wir fahren jetzt zufrieden nach Hause, aber auch Nordhorn hat wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht.“

Mark Bult (Trainer HSG Nordhorn-Lingen): „Herzlichen Glückwunsch an den BHC. Der Aufstieg ist mehr als verdient. Wir wollten den BHC vor eine Aufgabe stellen. Das hat geklappt mit der 3:3-Abwehr. Wir haben es nicht einmal trainiert und haben es uns mal angeschaut. Es hat gut ausgesehen. Der BHC hat Fehler gemacht. Mit der ersten Halbzeit bin ich mehr als zufrieden. Wir hätten noch zwei, drei Paraden mehr haben können.

In der zweiten Halbzeit hat der BHC seine Qualität gezeigt, wenn er übers Tempo kam. Trotzdem haben wir in der Schlussphase mehrmals die Chance verpasst, mit zwei Toren vorzulegen. Das hätte für mehr Stress beim BHC gesorgt, aber wir haben es leider nicht geschafft. Das tut weh. Fehler gehören dazu, aber wir müssen vielleicht auch etwas cooler bleiben. Am Ende haben wir mit dem siebten Feldspieler richtig gute Chancen.

Das Ding zum Schluss tut halt weh. Ich hätte hier sehr gerne einen Punkt gewonnen, aber so stehen wir mit leeren Händen da. Aber wir haben gesehen, was in unserer Mannschaft steckt. Darauf können wir aufbauen.“

Fabian Gutbrod (Sportlicher Leiter Bergischer HC): „Es war ein sehr intensives Spiel mit einer komplizierten Startphase, weil Nordhorn sich mit der 3:3-Abwehr etwas hatte einfallen lassen. Wir haben dann mit dem siebten Feldspieler agiert, damit der Gegner gezwungen war, wieder in die 6:0-Abwehr zu gehen. Dann machen wir es ordentlich im Angriff über 60 Minuten, kommen aber in der ersten Halbzeit nicht gut in den Rückzug – wobei Nordhorn es auch sehr gut macht.

Nach der Pause haben wir ein sehr enges Spiel, in dem das Momentum mehrmals auf beide Seiten schwingt. Wir sind die ganze Zeit cool geblieben und gewinnen am Ende – wie auch immer – das Spiel. Ich möchte Johannes Wasielewksi loben, der es gut macht und in schwierigen Phasen Verantwortung übernimmt. Auch Tomas Babak und Eloy Morante Maldonado, der die zweite Halbzeit komplett durchspielt. Noah Beyer war sicher vom Siebenmeter-Strich, und Tomas hatte eine überragende Spielsteuerung.

Wir sind sehr glücklich und stolz, dass wir zu diesem Zeitpunkt den Meistertitel feiern können. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man überlegt, wie wir in die Saison gestartet sind – und nach einem Abstieg aus der 1. Liga mit all den Schwierigkeiten, die damit verbunden sind. Und es ist auch nicht selbstverständlich, wenn man die Stärke und Ausgeglichenheit der Liga anschaut. Deshalb freue ich mich wahnsinnig für die Jungs und uns alle, dass sich die Arbeit durch den Meistertitel ausgezahlt hat.

Die Jungs haben jetzt ein paar freie Tage mehr verdient. Danach werden wir weiterarbeiten und versuchen im Sinne der Fairness, auch für den Rest der Saison unsere Leistung abzurufen, weil es für viele Mannschaften noch um viel geht. Da wollen wir uns nichts nachsagen lassen.“

(red/jak)