Markus Pütz (Trainer Bergischer HC): „Lemgo macht in der entscheidenden Phase weniger Fehler. Der TBV hat die Konsequenz an den Tag gelegt, wofür er steht. Ich kann unserem Team aber keine Vorwürfe machen. Wir spielen in der ersten Halbzeit beim Favoriten sehr gut, bringen Lemgo immer wieder in lange Angriffsphasen und kontrollieren die Zweikämpfe.
In der zweiten Halbzeit kommen wir ein bisschen besser raus, müssen dann aber ab dem 19:19 etwas hinterherlaufen. Wir bleiben aber stabil und sind immer in Schlagdistanz. Am Ende entscheiden dann Paraden des gegnerischen Torhüters oder aber auch die letzte Konsequenz im Zeitspiel, in dem Lemgo nicht den Fehler macht und wir ein bisschen Aufmerksamkeit vermissen lassen. So verlieren wir dieses Spiel. Für uns geht es weiter, es wären sowieso Bonuspunkte hier gewesen. Wir machen weiter und bereiten uns gut auf den Pokal vor.“
Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo Lippe): „Ich wusste, dass der BHC nach dem Minden-Spiel etwas angeknockt war. Er musste sich neu sortieren. Er hat auch eine Qualität. Das hat man nicht nur vorige Saison beim souveränen Aufstieg gesehen, sondern auch in Berlin und gegen Erlangen – ein Spiel, das eigentlich schon gewonnen war.
Wir wussten, was auf uns zukommt. Frederik Simak ist dann noch kurzfristig ausgefallen, Tim Suton ist im Training umgeknickt. Heute war es dann Einsatz und Leidenschaft. Wir haben Spieler, die mussten über das Ziel hinausgehen, was die Einsatzzeit angeht. Was Lukas Hutecek, Tim Suton und Joel Willecke abgerissen haben war vorne und hinten unglaublich. Letztendlich reicht es hinten raus vielleicht, weil wir diese Selbstverständlichkeit haben, weil wir Selbstvertrauen haben, weil wir die eigene Halle haben.
Der BHC kommt mit null Punkten hierhin an einem Donnerstag, und die Halle ist trotzdem mit fast 4.000 Zuschauern gut besucht. Natürlich hätte ich mir ein ausverkauftes Haus gewünscht, aber die, die nicht gekommen sind, werden sich ärgern, weil die Mannschaft es leidenschaftlich auf die Platte gebracht hat. Diese Punkte in der Bundesliga sind nicht selbstverständlich – gerade unter diesen Voraussetzungen. Deshalb bin ich heute sehr froh.“
Fabian Gutbrod (Sportlicher Leiter Bergischer HC): „Diese Niederlage tut unglaublich weh, weil es ein enges Spiel auf Augenhöhe war. Wir konnten wegen diverser Kleinigkeiten nichts mitnehmen. Ob es Paraden zum richtigen Zeitpunkt waren, der eine oder andere Pfiff, fehlendes Glück oder Cleverness. Im Kontext der bisherigen Saison tut die Niederlage noch mehr weh.
Wir haben eine Mannschaft, die sich in jeder Trainingseinheit zerreißt. Und das sieht man auch. Ganz viele Spieler, die kleinere Rollen hatten, haben es zuletzt gut gemacht. Wir sind auf dem richtigen Weg. Deshalb hätte Zählbares heute sehr gutgetan und wäre aus meiner Sicht auch verdient gewesen. So stehen wir mit leeren Händen da. Es gilt, die Moral aufrecht zu erhalten und nächste Woche mit breiter Brust zum Pokalspiel nach Coburg zu fahren.“