„Das ist ein Plus-Spiel für uns“, sagt Trainer Markus Pütz. „Wir werfen alles rein und schauen, was möglich ist.“ Haushoher Favorit ist selbstverständlich die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt. „Trotzdem freuen sich bei uns alle riesig darauf, in der Halle zu spielen. Auch gegen uns wird es ausverkauft sein“, weiß Pütz. „Um dort eine Chance zu haben, muss alles funktionieren – und da spreche ich nicht nur aus BHC-Sicht.“
Die Magdeburger haben sich zu einer der besten Mannschaften der Welt entwickelt. Sie sind amtierender Champions-League-Sieger und auch in der neuen Spielzeit noch ungeschlagen. Das gilt ebenso für die Bundesliga, in der sie lediglich überraschend einen Punkt beim HC Erlangen abgegeben haben. „Da hat es mit einer unfassbaren Torhüter-Leistung angefangen“, meint Pütz, der beim Gegner keine echte Schwäche sieht. „Nur das hohe Pensum könnte dem Team manchmal zu schaffen machen.“
BHC schlägt die HSG Wetzlar
Zuletzt war der SCM bei der Klub-Weltmeisterschaft in Ägypten aktiv, zog dann in der Bundesliga beim HSV Hamburg noch so eben den Kopf aus der Schlinge und gewann 30:29. Personell ist die Mannschaft über jeden Zweifel erhaben. Spieler wie Omar Ingi Magnusson, Gisli Kristjansson, Felix Claar, Magnus Saugstrup oder Sergey Hernandez könnten auch in einer Weltauswahl antreten. „Wir werden natürlich ein paar Dinge angreifen“, sagt Arnor Gunnarsson, der andere Cheftrainer neben Pütz beim BHC. „Aber damit in Magdeburg etwas möglich ist, muss viel passieren.“
Erlebt haben es Pütz und Gunnarsson schon. Zum Saisonstart vor fünf Jahren triumphierte der BHC mit 31:27 in der GETEC Arena – es waren die bislang letzten Löwen-Punkte gegen den SCM. „Die Mannschaft ist seitdem auch noch besser geworden“, ist Gunnarsson überzeugt. Die Formkurve zeigt aber auch beim BHC nach oben.
Dem 26:23 im DHB-Pokal in Coburg ließen die Bergischen am Donnerstag die ersten Liga-Punkte gegen Wetzlar folgen. „Wie eine Befreiung hat sich schon der Sieg in Coburg angefühlt, aber die Stimmung bei uns allen ist natürlich sehr gut“, beschreibt Gunnarsson. „Es war für alle wichtig, dass wir das Spiel dann auch so souverän nach Hause gebracht haben.“
Das Trainergespann war mit der Partie und ganz besonders der zweiten Halbzeit hochzufrieden. Sieben technische Fehler hat das Duo bei seiner Mannschaft lediglich gezählt. „Johannes Wasielewski hat einen Riesenschritt gemacht, Eloy Morante Maldonado ist bis zum Schluss stabil geblieben“, nennt Pütz zwei Spieler, die in besonderem Maße begeistert haben. „Aber letztlich haben alle, die gespielt haben, auch gut funktioniert. Deshalb hatten wir insgesamt auch eine recht kleine Rotation.“
Am Sonntag hoffen die Trainer auf eine Konservierung der eigenen Leistung – selbst wenn dann erwartungsgemäß keine Punkte herausspringen sollten. Der Kader wird sich nicht verändern. Belal Massoud hat sich am Donnerstag wieder mit dem Team warmgemacht, kam für einen Einsatz aber noch nicht infrage. Ob er mit nach Magdeburg fährt, ist noch offen. Soeren Servos hat sich derweil wieder eine Bauchmuskelverletzung zugezogen und muss daher nach einem Auftritt in der 3. Liga für den TuS 82 Opladen erneut eine Pause einlegen.