Erinnerung an Bücherverbrennungen Die Spur des Feuers

Wuppertal · Am 1. April 1933, sechs Wochen vor den reichsweiten Aktionen in deutschen Universitätsstädten, wurden in Wuppertal auf zwei großen Scheiterhaufen am Brausenwerth in Elberfeld und auf dem Barmer Rathausvorplatz die Bücher „undeutscher Autoren“ öffentlich verbrannt. Es war eine der ersten Bücherverbrennungen im heutigen Nordrhein-Westfalen.

Die Wuppertaler Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft setzt sich seit 1995 dafür ein, dass auf dem Johannes-Rau-Platz in Barmen eine Bronzeplatte zur Erinnerung an die nationalsozialistische Bücherverbrennung vom 1. April 1933 installiert wird.

Die Wuppertaler Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft setzt sich seit 1995 dafür ein, dass auf dem Johannes-Rau-Platz in Barmen eine Bronzeplatte zur Erinnerung an die nationalsozialistische Bücherverbrennung vom 1. April 1933 installiert wird.

Foto: Achim Otto

Um daran zu erinnern, lädt die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft am Samstag (1. April 2023) um 17 Uhr ins Internationale Begegnungszentrum (IBZ) der Caritas an der Hünefeldstraße 54 a ein: Hajo Jahn, der Vorsitzende der Gesellschaft, berichtet in seinem Lichtbildervortrag „Fahrenheit 451“ über die Spur des Feuers von der Antike bis in die Gegenwart.

„Fahrenheit 451“ ist der Titel eines Romanes von Ray Bradbury, der auch erfolgreich verfilmt wurde. 451 Grad Fahrenheit entsprechen 232 Grad Celsius. Bei dieser Temperatur brennt Papier.

Mitwirkende der Veranstaltung im IBZ sind die Sängerin und Schauspielerin Margaux Kier und der Pianist Henning Brand. Der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh führt in die Thematik ein. Der Eintritt ist frei.

Im Anschluss beginnt etwa um 18.45 Uhr die Jahreshauptversammlung der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. Sie setzt sich seit 1995 dafür ein, dass auf dem heutigen Johannes-Rau-Platz vor dem Barmer Rathaus dauerhaft an die Bücherverbrennungen erinnert wird. Vorgeschlagen ist eine Bronzeplatte auf dem Boden mit Hinweisen auf die Gräueltat.

Daran beteiligen sich die Jüdische Kultusgemeinde, die Armin-T.-Wegner-Gesellschaft und der „Freundeskreis Beer Sheva“. Künftig soll auf dem Rathausvorplatz in Barmen jedes Jahr am 1. April um 12 Uhr (auch am jetzigen 1. April 2023 schon) an die Bücherverbrennungen erinnert werden. Hajo Jahn dazu: „Möglichst auch mit Schülerinnen und Schülern, die aus Büchern lesen, die einst von den Nationalsozialisten verbrannt wurden.“

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