Fehlende Lehrkräfte an Schulen Engin: „Zahl von 800 Kündigungen ist alarmierend“

Wuppertal / Düsseldorf · Die Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordnete Dilek Engin fordert, dass Schule „für Lehrkräfte wieder als Bildungsort und als Berufsfeld reizvoll werden“ müsse.

 Dilek Engin (SPD).

Dilek Engin (SPD).

Foto: Michael Tobias

Hintergrund ist, dass nach WDR-Recherchen immer mehr Lehrkräfte in NRW vorzeitig den Schuldienst quittieren. Demnach haben 2022 fast 800 Beschäftigte, darunter auch sozialpädagogisches Fachpersonal, den Schuldienst verlassen. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zu den vergangenen Jahren verdreifacht.

„Die Zahl von 800 Kündigungen in 2022 ist alarmierend und unterstreicht nochmals, wie wichtig es ist, dass wir nicht nur neue Lehrkräfte gewinnen, sondern auch den Beruf attraktiver machen. Die Belastungen im Schuldienst sind in den letzten Jahren enorm gestiegen“, so die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Überfüllte Klassen, gewachsene pädagogische Herausforderungen und ein eklatanter Lehrkräftemangel, der mit 8.000 unbesetzten Stellen so hoch ist wie nie, führen bei vielen Lehrerinnen und Lehrerin zu enormen Belastungen und zu Burnout-Syndromen. Und dies immer mehr zu dem Wunsch, aus dem Schuldienst auszuscheiden – wie jetzt erschreckend deutlich wird.“

Vor zwei Wochen sei zudem gemeldet worden, „dass die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger im Lehramtsstudium, zu dem ohnehin schon bestehenden eklatanten Lehrkräftemangel, signifikant rückläufig ist. All dies macht deutlich, dass wir mit allen Kräften die Situation an den Schulen dringend und nachhaltig verbessern müssen, damit die Schule auch als berufliche Perspektive wieder erstrebenswert wird.“

Das vor kurzem von der Landesregierung vorlegte Handlungskonzept zur Unterrichtsversorgung sei allerdings „nicht geeignet“. Engin: „Etwa wenn darin durch die Beschneidung der Teilzeit-Optionen der Lehramtsberuf noch unattraktiver gemacht wird. Was wir jetzt dringend brauchen, sind mehr multiprofessionelle Teams und die Bündelung aller Kompetenzen und Ressourcen, um offensiv gegen die Bildungskatastrophe anzugehen. Schule muss für Lehrkräfte wieder als Bildungsort für unsere Kinder und auch als Berufsfeld reizvoll werden. Da steht die Landesregierung in der Pflicht, dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.“

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