ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden.
Außerdem will ver.di drei zusätzliche freie Tage, um „der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen“. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
„Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst. Doch die öffentlichen Arbeitgeber lassen Anerkennung vermissen“, so die ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler.
„Die Arbeitgeber müssten eigentlich ein großes Interesse daran haben, Beschäftigte zu halten und Arbeitsbedingungen zu schaffen, die für Nachwuchskräfte attraktiv sind. Davon ist allerdings in dieser Tarifrunde nichts zu spüren. Stattdessen wird uns erklärt, was alles angeblich nicht geht“, kritisiert Bühler. Zwar sei die wirtschaftliche Lage mancher Kliniken tatsächlich besorgniserregend, doch dafür brauche es eine politische Lösung: „Die Beschäftigten haben nichts zu verschenken. Sie erwarten für professionelle und oft sehr belastende Arbeit faire Löhne und bessere Bedingungen.“
Beim Rettungsdienst müssten die kommunalen Arbeitgeber endlich das nachvollziehen, was bei anderen Trägern wie dem Deutschen Roten Kreuz längst vereinbart sei. „Beim DRK wird die Höchstarbeitszeit schrittweise auf 42 Stunden pro Woche verkürzt. Das muss auch im öffentlichen Dienst möglich sein“, so Bühler. „Die Beschäftigten im Gesundheitswesen kümmern sich täglich um andere, mit dem Warnstreik kümmern sie sich jetzt auch um ihre eigenen Interessen.“