Schwebebahn-Erinnerung Wo ist der „Blaue Enzian?“
Wuppertal · Die 60-jährige Wuppertalerin Manuela Piccinni ist ein echter Schwebebahn-Fan. Das hat sie schon bei ihrem Einsatz für Wagen Nr. 21, der lange Zeit im Zoo stand, bewiesen. Jetzt ist sie auf der Suche nach einem ganz anderen Schwebebahn-Relikt – dem „Blauen Enzian“.
Dabei geht es um den Schwebebahnwagen mit der Fachbezeichnung Gtw 101. Er war der erste durchgängig begehbare Gelenkzug, hatte nicht die übliche rote Farbe – und ging am 14. Dezember 1962 auf die Schiene.
Manuela Piccinni selbst hat weder den „Blauen Enzian“ noch seinen roten Bruder, den Gtw 102, jemals selbst gesehen. „Ich wohnte damals in Cronenberg, und da kommt man ja nicht so oft mit der Schwebebahn in Kontakt. Ich habe ihn irgendwie verpasst“, sagt die „Jägerin des Blauen Enzian“ im Gespräch mit der Rundschau. Dann aber stieß sie zufällig auf ein Foto des blauen Schwebebahnwagens, der seinerzeit bei den Fahrgästen sehr beliebt gewesen ist. Manuela Piccinni: „Ich dachte, das gibt’s doch gar nicht. Der sieht ja aus wie ein Designerstück!“
Von da an war ihr klar: „Ich möchte diesen Wagen finden und sehen.“ Das allerdings ist gar nicht so einfach. Ende der 70er Jahre war in Wuppertal die Zeit des „Blauen Enzian“ und seines roten Zwillings vorbei. Ihr Weg führt ins Technikmuseum Bad Oeynhausen, wo sie bis 1980 gestanden haben sollen. Dann ging es (angeblich) weiter nach Sinsheim in Baden-Württemberg, wo es auch ein Technikmuseum gibt. Dort bekam Manuela Piccinni aber keine Auskunft über den Verbleib der Wagen. Oder anders ausgedrückt: Wagen 101 und 102 sind offenbar verschwunden.
Das will Manuela Piccinni nicht hinnehmen: „Ich möchte herausfinden, was passiert ist. Auch falls die Wagen verschrottet wurden.“
