Für das Schuljahr 2030/31 sagt die Studie voraus, dass dann vier Schulen, je zwei im Osten und je zwei im Westen, mit bis zu 19 Zügen zu wenig vorhanden sind werden. Auch an den Grund- und Förderschulen fehlen heute schon viele Plätze. Bis 2030 wird sich der Bedarf weiter erhöhen.
Deshalb hat die Stadt jetzt die Schulbauoffensive 2035 „Wuppertal baut Bildung“ entwickelt. Sie soll durch organisatorische Neuerungen sowie kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen Abhilfe schaffen. „Die Klassen sind in allen Schulformen übervoll. Um eine gute Lernumgebung für unsere Kinder sowie gute Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte und multiprofessionellen Teams bieten zu können, müssen wir dringend mehr Schulraum schaffen. Deshalb bitten wir die Politik um Unterstützung für die Priorisierung des Schulbaus“, so Dezernentin Annette Berg.
Die Verwaltung legt die Schulentwicklungsplanung dem Schulausschuss am 4. Juni und dem Rat am 8. Juli zur Beratung und Entscheidung vor. Der Zwischenbericht hat den sofortigen Handlungsbedarf in weiterführenden Schulen und in den Grund- und Förderschulen dokumentiert. In dem Bericht heißt es: Sollten nicht unverzüglich Maßnahmen für die Schulraumerweiterung getroffen werden, könnten Kinder nicht mehr mit einem Schulplatz versorgt werden.
Der Stadtbetrieb Schulen schlägt nun vor, den Prozess rascher Schaffung von Schulplätzen neu zu organisieren. Konkret wird vorgeschlagen, eine Programmlenkungsgruppe unter dem Vorsitz von Schuldezernentin Annette Berg und dem stellvertretenden Vorsitzenden, Stadtkämmerer Thorsten Bunte, einzurichten, die alle wichtigen Ressorts bündelt – zum Beispiel das Gebäudemanagement, die Kämmerei und die Stadtentwicklung. So könnten Entscheidungen zügig getroffen und mögliche Zielkonflikte schnell gelöst werden, heißt es in der entsprechenden Vorlage.
Fürs Operative, so die Verwaltung, soll eine Programmarbeitsgruppe zuständig sein. Eine Schulbaukoordination, die im Geschäftsbereichsbüro von Annette Berg angesiedelt ist, soll die Arbeit koordinieren und unterstützen. Dafür werden – stimmt der Rat zu – zwei zusätzliche Stellen eingerichtet.
Die Verwaltung will ein konkretisiertes Schulbauprogramm für die allgemeinbildenden Schulen erarbeiten, das kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen für den Zeitraum 2026 bis 2035 beinhaltet. Außerdem will sie bis 2026 abschließende Ergebnisse für die allgemeinbildenden Schulen erarbeiten und vorlegen.