Weihnachtsmarkt-Update Mit der größten Weihnachtskerze der Welt

Wuppertal · Der Schaustellerverein Wuppertal hat am Montag (25. August 2025) über den aktuellen Stand seiner Vorbereitungen für die Weihnachtsmärkte in Barmen und Elberfeld berichtet – und ein besonderes Highlight auf dem Neumarkt angekündigt: Hier wird der höchste transportable Aussichtspunkt der Welt aufgestellt!

Andreas Kuhlmann (li.) und Michael Petersen aus dem Vorstand des Schaustellervereins Wuppertal präsentierten neue Weihnachtsmarkt-Hütten (Modell vorne) und den „LOOK“ als Highlight für den Neumarkt.

Foto: Wupperraler Rundschau/rt

Er hört auf den Namen „LOOK“ und ist eine dieses Jahr in Betrieb genommene Neuheit des Soester Schaustellers Thomas Schneider. „Ich freue mich sehr, das Premierenjahr in Wuppertal zu beenden“, so Schneider, an dessen Turm vier Gondeln mit Panaromafenstern bis auf 71 Meter Höhe steigen.

Jede dieser sich drehenden Gondeln fasst bis zu 15 Personen, die durch Panoramafenster beste Rundum-Sicht und perfekte Fotobedingungen bieten. Begleitet wird ihre siebenminütige Fahrt (inklusive dreiminütigem Stop am höchsten Punkt) von einem speziell aufgesetzten Audioguide über Wuppertal und die Weihnachtsmärkte.

Durch das Beleuchtungskonzept mit rotem Licht am Turm und brennender Flamme auf dem Screen am „Gipfel“ soll „LOOK“ dann auch noch zur größten Weihnachtskerze der Welt werden. „Das passt doch perfekt zum Motto ‚himmlisch schweben’“, findet Schneider.

„Himmlisch schweben“ können Besucher auf dem Neumarkt in bis zu 71 Metern Höhe mit dem „LOOK“, der durch entsprechende Beleuchtung zur größten Weihnachtskerze der Welt werden soll.

Foto: Schaustellerverein Wuppertal/F.T. Schneider GmbH

Rau-Platz: 10-Meter-Lichtkegel statt Tanne

Der Hingucker auf dem Neumarkt ist die augenfälligste unterden Veränderungen, mit denen die Schausteller den Weihnachtsmarkt-Neustart in Wuppertal gestalten wollen. Der Verein hat bekanntlich für die nächsten fünf Jahre den Zuschlag zur Organisation der Märkte in Elberfeld und Barmen bekommen und will bei seiner Premiere in Sachen Dekoration und Gemütlichkeit neue Akzente setzen.

In Barmen ist das Dank der Kulisse speziell auf dem Johannes-Rau-Platz leicht umsetzbar. Hier war bisher der XXL-Tannenbaum als Deko-Element gesetzt. „Es widerstrebt uns aber, einen Baum in dieser Größe aus der Natur zu holen“, so Schausteller-Sprecher Michael Petersen, „deshalb werden wir statt der Tanne einen zehn Meter hohen Lichtkegel aufstellen“.

„Wir wollen keinen China-Schrott“

Tannen gibt’s trotzdem in Barmen – auch beim Weihnachtsbaumverkauf, der auf dem Geschwister-Scholl-Platz als neues Element installiert wird. „Wir finden, dass ein Baumverkauf einfach dazu gehört“, so Petersen. Weiterer Höhepunkt: Um den geplanten verkaufsoffenen Sonntag rechtfertigen zu können, soll ein Künstler live Skulpturen aus riesigen Eisblöcken schnitzen. In Barmen und in Elberfeld werden außerdem erstmals neue, einheitliche Verkaufshäuschen zum Einsatz kommen, die der Schaustellerverein für sein Debüt anfertigen lassen hat und kostenlos zur Verfügung stellt. Das Konzept scheint aufgegangen zu sein, nur noch in Barmen gibt es einige letzte freie Standplätze für Händler. Deren Angebot soll weihnachtlich und hochwertig sein. Petersen: „Wir wollen keinen China-Schrott!“

Elberfeld: Baustellen sind die größte Baustelle

In Elberfeld sind die Rahmenbedingungen durch die Innenstadt-Baustellen für die Schausteller genau wie für ihre Vorgänger ein neuralgischer Punkt. Ausnahme: Der Markt auf dem Laurentiusplatz, den der Verein wieder dem hier im vergangenen Jahr erfolgreichen Event-Veranstalter Paolo Frisella an die Hand gegeben hat. Dessen „Winterzauber“ samt Eisbahn wird also eine Neuauflage erfahren, muss sein Gesicht aber etwas verändern, weil die Stadt laut Schaustellern auf einen freien Durchgang zur Laurentius-Basilika pocht. Das könnte auch Auswirkungen auf die Größe der Feier-Almhütte haben, die 2024 bekanntlich für Anwohner-Kritik sorgte.

Dass auf Weihnachtsmärkten mittlerweile auch Party-Musik läuft, ist laut Michael Petersen überall so. „Die Nachfrage ist einfach groß. Die Jugend kommt nicht auf den Weihnachtsmarkt und singt ‚Stille Nacht, heilige Nacht’, die singt ‚Cordula Grün’.“

Auf dem Neumarkt als zweitem Weihnachtsmarkt-Hotspot bleibt das Baustofflager der Stadtwerke ein Ärgernis, das die Schausteller umtreibt. Auch sie haben die Auskunft bekommen, dass sich die Fläche während der Weihnachtsmarkt-Wochen nicht verlegen lasse. „Jetzt werden da schon Container gestapelt. Es wird schwer, das noch zu verdecken. Wir hoffen, da mit der Stadt noch reden zu können“, so Andreas Kuhlmann aus dem Weihnachtsmarkt-Gremium der Schausteller.

IG1: Hoffen auf Weihnachtsbeleuchtung

Für den Neumarkt und die übrigen Weihnachtsmarkt-Plätze in der Elberfelder City haben die Organisatoren von Spezialisten aus Hamburg jeweils Lichtkonzepte erstellen lassen, die ein bisschen von jener Stimmung verbreiten sollen, die in der Fußgängerzone seit Jahren mangels Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen vermisst wird. Die dafür federführende Händlergemeinschaft IG1 unternimmt derzeit einen neuen Anlauf, das zu ändern.

„Wir sind aktuell auf Crowd-Funding-Mission unterwegs und sind zuversichtlich, zumindest ein paar neue Module realisieren zu können“, so Florian Grether aus dem Vorstand der IG1. Dann wäre aus dem „LOOK“ immerhin ein bisschen mehr zu sehen als in den letzten Jahren ...