„Wir können in den kommenden Wochen die entsprechenden Schritte machen, um das Fahrzeug wieder zu vervollständigen und letztlich auch aufzuhängen ins Gleis – da, wo es hingehört“, sagte Dr. Christian Kindinger (Betriebsleiter Schwebebahn). Als nächster Schritt sind nun die Arbeiten an den Fahrwerken geplant, damit sie mit den Wagenkästen verbunden werden können. Die Fahrgastbereiche waren zeitweise innerhalb des Wuppertaler Stadtgebiets eingelagert worden.
Die Sanierung des Kaiserwagens als Unikat lief alles andere als glatt, räumt Christian Kindinger ein. Man habe Neuteile für die Fahrwerke fertigen lassen im Übergang zwischen Wagenkasten und Fahrwerk. „Wir haben versucht, die mit dem alten Fahrwerk zu verbinden. Dabei sind unerwartet Schäden aufgetreten an den Bestandsfahrwerken. Die haben dann dazu geführt haben, dass wir den Fahrwerkrahmen, Anbauteile wie Motorgehäuse und sonstige Anbauteile komplett erneuern mussten“, blickt er zurück. (Bilder)

Die Rückkehr des Kaiserwagens
Auf Basis von Altplänen wurden zwangsläufig neue erstellt. „Außerdem mussten Annahmen getroffen werden, was das Material angeht. Dann musste noch eine Firma gefunden werden, die das Ganze baut. Ende letzten Jahres sind alle Teile nach Wuppertal geliefert worden, sodass wir den Wiederaufbau der Fahrwerke zu 95 Prozent aus Neuteilen machen konnten“, so Kindinger.
Schwierigkeiten gab es auch mit den Rädern. „Der erste Versuch ist leider misslungen, das gab es Qualitätsmängel, die wir nicht tolerieren konnten. Seit Anfang des Jahres ist das Puzzle da. Die kleinen Teile haben wir zusammen, nun sind die zwei großen Teile noch gekommen. In den nächsten Wochen geht das Puzzeln weiter“, schaut der Betriebsleiter voraus. (Video)
Veränderungen in den Fahrgastbereichen gibt es seit 2016. Bei einer Hauptuntersuchung war Platz geschaffen worden für die Rechnertechnik des modernen Betriebssystems. Dafür sind im vorderen Bereich zwei Sitzplätze entfallen. „Das ist aber bekannt, der Kaiserwagen ist schon in dem Zustand gefahren“, so Kindinger. Ab 2018 nach Außerbetriebnahme wurden die gesamten elektrischen Leistungen erneuert, um eine höhere Betriebsspannung zu gewährleisten.
Läuft alles glatt, soll der Kaiserwagen bis zum Herbst ins Gleis gehängt, in Betrieb genommen und unter Spannung gesetzt werden. Anschließend folgen dann noch „außerhalb der Betriebsseiten erste Tests, um zu gucken, ob sich das Fahrzeug so verhält, wie wir es erwarten“, erklärt Kindinger. Als nachts.
„Ziel ist es, das Fahrzeug während des Schwebebahn-Jubiläums im nächsten Jahr wieder auf die Strecke zu bringen. 2026 ist ein besonderes Jahr, da die Schwebebahn nicht nur 125. Geburtstag feiert, sondern sich auch die erste Fahrt des 1976 restaurierten historischen Fahrzeugs zum 50. Mal jährt“, kündigen die WSW an. Man freue sich darauf, den Kaiserwagen bald wieder für Sonderfahrten und touristische Erlebnisse anbieten zu können.