In den Herbstferien Projekt in Wuppertal: Leben und arbeiten in einer Kinderstadt

Wuppertal · Die Turnhalle des Schulzentrums Süd in Wuppertal verwandelt sich in den Herbstferien in eine eigene Mini-Stadt. Knapp 200 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren dürfen in der zweiten Ferienwoche hier ihre Freizeit verbringen und eine fiktive Stadt selbst regieren und am Leben halten.

Die Kinder durften spielerisch neue Berufe ausprobieren, wählen gehen und Demokratie erleben.

Foto: Uwe Völkner

Organisiert wird die Veranstaltung von der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) im Diözesanverband Köln. „Das Projekt soll Demokratieverständnis vermitteln und das Bewusstsein für gesellschaftliche Zusammenhänge fördern“, erklärt Carolin Boot aus der Projektleitung der Kinderstadt.

Wie im normalen Erwachsenenleben gehen die Kinder arbeiten, verbringen ihre Zeit in Betrieben wie in der Bäckerei, im Finanzamt oder bei der Zeitung. Auch politische Entscheidungen werden von den Kindern selbst getroffen: Die Kinder können etwa die Steuern senken und beobachten, wie sich diese Entscheidung auf das gesellschaftliche Leben in der Stadt auswirkt.

Es gibt einige Überraschungen ...

Foto: Uwe Völkner

„Sich ausprobieren, ohne Druck und gesellschaftliche Vorurteile herausfinden, was einem gefällt – das ist in der Kinderstadt möglich“, betont Carolin Boot. Dabei gibt es eine eigene Währung – die Tacken – sowie eigene Stadtregeln und das Grundgesetz, an das sich alle Kinder halten müssen.

Die Schirmpatenschaft der Aktion übernimmt Annette Berg (Beigeordnete der Stadt Wuppertal für Soziales, Jugend, Schule und Integration). Geplant ist außerdem der Besuch von Politikerinnen und Politikern aus Stadt, Kreis und Land sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft und Kirche. Die Kinder können mit ihnen ins Gespräch kommen, Fragen stellen und über Themen wie Kindermitbestimmung oder Umweltschutz sprechen. Unterstützt werden die Kinder von rund 100 geschulten ehrenamtlichen Helfenden. „Ohne die Hilfe von Ehrenamtlichen ist ein solches Projekt undenkbar“, sagt Carolin Boot.

Weitere Informationen und das Anmeldeformular gibt es unter kjg-kinderstadt.de. Die Teilnahme an der Kinderstadt kostet 60, 120 oder 160 Euro, je nachdem, wie viel die Eltern bereit sind zu zahlen. Die Kinder können entweder die ganze Woche in der Kinderstadt übernachten oder jeden Abend nach Hause gehen.

Die Anmeldung ist in beiden Fällen nur für die ganze Woche möglich. Wer bei der Kinderstadt dabei sein möchte, muss Mitglied in der KjG im Diözesanverband Köln sein oder in Wuppertal wohnen. Die Kinderstadt findet vom 19. bis 24. Oktober statt.