Unzufrieden sind die Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem mit der Breite der Radwege und dem Fahren im Mischverkehr mit KFZ. Positiv sahen die Befragten, dass in Wuppertal viele Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet sind.
Der ADFC Wuppertal/Solingen fordert den flächendeckenden Ausbau des Radwegenetzes und mehr Aufmerksamkeit für das Thema bei den anstehenden Kommunalwahlen. „Eine fahrradfreundliche Stadt ist ein Gewinn für alle, denn Radfahren reduziert den Stau, fördert die Gesundheit und trägt zum Klimaschutz bei“, so Peter Ritter (Vorstand des ADFC Wuppertal/Solingen).
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewerten die Fahrradfreundlichkeit in Wuppertal unverändert zum Jahr 2022 mit der Schulnote 4,3. Demnach fühlen sich rund 84 Prozent der Befragten beim Radfahren in Wuppertal nicht sicher. Der ADFC mahnt deshalb „überzeugende Mobilitätskonzepte und einen schnellen Lückenschluss im Radwegenetz“ an: „Schon kleine Verbesserungen könnten helfen: konsequente Falschparkerkontrolle gegen zugeparkte Radwege und eigene Lösungen für den Radverkehr an Baustellen.“
Die Mehrzahl der Befragten gab zu Protokoll, Radfahren bedeute in der Stadt Stress. 89 Prozent sind der Meinung, dass Falschparken auf Radwegen von der Stadt kaum geahndet wird. Mit der Note 5 werden fehlende Ampelschaltungen für Radfahrer, die Breite der Radwege sowie die Führung an Baustellen bewertet. Fahrraddiebstahl hingegen ist kein großes Thema.
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit der Radfahrerinnen und Radfahrer weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2024 zum elften Mal statt. Rund 213.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt, 21 Prozent davon ADFC-Mitglieder.
1.047 Städte kamen in die Wertung. Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und wie man das Miteinander im Verkehr empfindet. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro Kommune mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75 beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen.