Stiftung startet Kampagne für die Hospizarbeit „Nicht allein beim Gang über die Wupper“

Wuppertal · Anlässlich des Welthospiztages am 12. Oktober startet die Christliche Hospiz-Stiftung eine Öffentlichkeitskampagne. „Nicht allein beim Gang über die Wupper“ heißt es unter anderem auf den Plakaten in Bussen, auf großformatigen Road-Screens und auf Citylights an prominenten Stellen in der Wuppertaler Innenstadt. Mit der Kampagne macht die Stiftung auf die ambulante und stationäre Hospizarbeit aufmerksam.

 (v.l.): Katharina Ruth, Bruno Kurth, Ilka Federschmidt und Anita Döhring-Engel.

(v.l.): Katharina Ruth, Bruno Kurth, Ilka Federschmidt und Anita Döhring-Engel.

Foto: Hospiz-Stiftung

„Es ist wichtig, daran zu erinnern, wofür die Christliche Hospizstiftung steht“, sagt Wuppertaler Superintendentin Ilka Federschmidt. „Wir wollen gemeinsam dafür eintreten, dass niemand beim Sterben allein gelassen wird. Im Vertrauen darauf, dass wir nach unserem Glaube nie allein sind, sondern immer in Gottes Hand“, so Federschmidt für den Evangelischen Kirchenkreis. „Außerdem geht es darum, dass Thema Sterben und Tod, vor dem viele Menschen Angst haben, in die Mitte des Lebens zu tragen.“

„Die Christliche Hospiz-Stiftung ist ein Segen für die Menschen in Wuppertal“, sagt auch der Wuppertaler Stadtdechant Dr. Bruno Kurth für die Katholische Kirche. „Wir machen gemeinsam das, was keiner der ambulanten Hospizdienste alleine leisten könnte“, so Kurth. „Wir verfolgen wunderbar ökumenisch das gleiche Ziel.“

Die Christliche Hospiz-Stiftung gibt es seit 2002. Aufgabe der Stiftung ist es, für die fünf ambulanten Hospizdienste und das stationäre Hospiz Niederberg die Spenden zentral einzusammeln, zu verwalten und zu verteilen. Die Stiftung ist ökumenisch, sie wird von der Evangelischen und der Katholischen Kirche in Wuppertal gemeinsam getragen. Neben der Diakonie Wuppertal und dem Caritasverband Wuppertal/Solingen gehört unter anderem auch der Verein freikirchlicher Gemeinden zu den Stiftern.

„Für den Umgang mit dem Tod brauchen wir nicht nur Spezialisten“, sagt Katharina Ruth vom Vorstand der Stiftung. „Jeder in der Familie und in der Nachbarschaft kann sich trauen, zu helfen. Denn das Thema Sterben und Tod betrifft auf kurz oder lang jeden von uns und den letzten Weg kann man nur schlecht alleine gehen“, so Ruth, die auch Leiterin des ambulanten Hospizdienstes, „Die Pusteblume“ der Diakonischen Altenhilfe Wuppertal ist.

Die ambulanten Hospizdienste in der Stadt begleiten pro Jahr zirka 500 Erwachsene und 35 Familien mit lebenszeitverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen. In den fünf ambulanten Diensten arbeiten 15 Koordinatoren und zwei Verwaltungsmitarbeiter. Für die hospizliche Begleitung und die Trauerarbeit stehen zirka 300 Ehrenamtliche zur Verfügung. Die Ehrenamtlichen leisten alleine im Bereich der Sterbebegleitung zusammen mindestens 10.000 Einsatzstunden im Jahr. Im stationären Hospiz Niederberg gibt es Platz für zwölf Erwachsene. 29 Ehrenamtliche stehen dort der Leitung und den Pflegemitarbeitern zur Seite.

In den 17 Jahren seit Bestehen der Stiftung sind mehr als fünf Millionen Euro an Spendengeldern eingesammelt und verteilt worden. Die Spenden werden unter anderem dringend für die Trauerarbeit benötigt, da sie nicht durch die Krankenkassen finanziert wird. Auch Geschwistergruppen und Projektwochen wie zum Beispiel „Hospiz macht Schule“ werden von den Spenden bezahlt. Die aktuelle Öffentlichkeitskampagne wird ausschließlich von Sponsoren finanziert.

„Die Hospiz Stiftung ist ein großer Erfolg“, sagt Dr. Anita Döhring-Engel für den Vorstand. „Da aber die stationäre und ambulante Hospizarbeit nur unzureichend refinanziert wird, sind wir immer weiter auf Spenden angewiesen.“

Am 13. Oktober findet um 10.15 Uhr in der Neuen Kirche an der Sophienstraße, 42103 Wuppertal, ein ökumenischer Gottesdienst zum Welthospiztag statt.

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