Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Ratsmitglieder, wir als Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Wuppertal wenden uns gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete. Die Einführung grenzt Menschen ab und aus und raubt ihnen einen Teil ihrer Würde.
Abgrenzung und Ausgrenzung widersprechen einem Menschenbild, das uns in unserer Unterschiedlichkeit verbindet und das sich im Artikel 1 unseres Grundgesetzes wiederfindet. Neben der Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen wird betont: „Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft…“
Geflüchtete, die in unser Land kommen, verdienen zunächst einmal unsere Solidarität und unsere Unterstützung. Viele von ihnen haben in ihrer Heimat Verfolgung, Ausgrenzung, Haft, Folter und andere Grausamkeiten erlebt. Die Einführung der Bezahlkarte ist ein Instrument des Misstrauens, das die freie Verwendung von existenzsichernden Mitteln einschränkt.
Für uns erscheint dieses Vorgehen als eine Art von Gängelung der Betroffenen und ist so nicht hinnehmbar. Zumal dies einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeutet, der viel Geld kostet, das sinnvoller für anderes eingesetzt werden könnte.
Wir fordern die Mitglieder der demokratischen Parteien im Rat der Stadt dazu auf, gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete zu stimmen und ihr Augenmerk auf intensivere Bemühungen zur Integration zu richten.
i.A. Dr. Wolfgang Kues (Vorsitzender der AGFW)