Forderung an den Bund Altschulden-Regelung: SPD-Lob – und noch Fragen

Wuppertal · Die Wuppertaler SPD-Ratsfraktion unterstützt die von der NRW-Landesregierung angekündigte Altschulden-Regelung. Dies könne allerdings nur der Auftakt sein.

Benjamin Thunecke.

Foto: Jens Grossmann

„Wir begrüßen, dass nun endlich Bewegung in die Sache kommt und die Landesregierung die Altschulden-Regelung jetzt in die Umsetzung bringt und das dazugehörige Gesetz noch vor der parlamentarischen Sommerpause beschlussreif machen will“, so der Fraktionsvorsitzende Ben Thunecke. „Allerdings ist das nur ein erster Baustein auf dem Weg zu einer wirklichen Altschulden-Lösung für die Kommunen, weitere sollten bald folgen. Denn für Wuppertal zählt jeder Tag, die kommunale Finanzkrise spitzt sich immer weiter zu.“

Bund und Länder trügen „eine wesentliche Verantwortung für die Entstehung der Überschuldung der Kommunen. Sie haben den Kommunen zahlreiche Aufgaben übertragen, ohne die dafür erforderlichen finanziellen Mittel bereitzustellen“, meint Thunecke. „Hier ist dringende Entlastung und Unterstützung seitens Land und Bund, zum Beispiel im Hinblick auf die Sozialleistungen, notwendig, um überhaupt wieder finanzielle Spielräume hier in Wuppertal zu ermöglichen. Entsprechend erwarten wir und setzen uns weiterhin vehement ein für eine echte Altschuldenlösung auf Bundes- und Landesebene.“

Klaus Jürgen Reese (SPD, Vorsitzender des Finanzausschusses): „Die Übernahme kommunaler Kredite in die Landesschuld würde in Wuppertal nur kurzfristig für Abhilfe sorgen. Langfristig, und ohne die Beteiligung des Bundes, bietet die Hilfe des Landes keine nachhaltige Lösung. Daher hoffen wir, dass das Land NRW sich bereits bei den kommenden Koalitionsverhandlungen für eine Altschuldenlösung auch auf Bundesebene stark macht.“

Zudem sei noch die Frage offen, „wie das Land plant, die Hälfte der Schulden zu übernehmen und dabei mit lediglich 250 Millionen Euro auszukommen. Die Summe der Altschulden beträgt bundesweit rund 35 Milliarden Euro, etwa 21 Milliarden Euro davon entfallen allein auf NRW.“